Spionage auf Bundeswehr-Gelände? Mann gibt sich als Pilzsammler aus
Von Simon Kremer, Christian Rüdiger
Zeitz/Gera - Nach einem Sicherheitsvorfall auf einem Übungsplatz der Bundeswehr in Zeitz (Sachsen-Anhalt) laufen die Ermittlungen der Polizei Halle.

Soldaten der Bundeswehr hatten einen Autofahrer auf dem Übungsplatz im Zeitzer Forst festgestellt und kontrolliert, wie eine Polizeisprecherin erklärte. Auch das Bundesverteidigungsministerium sei über den Vorfall informiert worden.
Die "Mitteldeutsche Zeitung" berichtet, dass sich der Mann als Pilzsammler ausgegeben habe - doch die Ermittler zweifeln an dieser Geschichte. Bei dem Mann handelt es sich nach Angaben der Polizei um einen 53-Jährigen aus Deutschland. Er sei von den Soldaten zum Verlassen des Geländes aufgefordert und dorthin begleitet worden.
Das Bundesverteidigungsministerium wollte sich nicht zu dem laufenden Verfahren äußern. Die Bewachung und der Schutz militärischer Sicherheitsbereiche sei für die Bundeswehr von hoher Priorität, sagte eine Sprecherin. "Wir sind auf mögliche Sicherheitsvorkommnisse eingestellt und reagieren anlassbezogen." Es gebe konkret auf die Liegenschaft und die mögliche Gefährdungslage zugeschnittene Absicherungsmaßnahmen.
Der Bundeswehrübungsplatz im Zeitzer Forst wird unter anderem vom Panzerpionierbataillon 701 aus Gera (Thüringen) genutzt. Nach Bundeswehrangaben bereiten die Soldaten das Gefechtsfeld für die eigenen Truppen vor. Sie schlagen Schneisen, überwinden Sperren und Gewässer.
Das Panzerpionierbataillon 701 ist nach Angaben der Stadt Zeitz im Dreiländereck Thüringen, Sachsen-Anhalt und Sachsen verwurzelt. Rund 500 Soldatinnen und Soldaten gehören dem Bataillon an.
Titelfoto: Soeren Stache/dpa