Trotz Ukraine-Krieg: Hunderte Rekruten treten Dienst bei der Bundeswehr in Thüringen an

Erfurt - Trotz Beginn des Ukraine-Kriegs im Jahr 2022 haben 515 Frauen und Männer in Thüringen ihren Dienst als Soldatinnen und Soldaten bei der Bundeswehr angetreten.

Die Bundeswehr konnte im vergangenen Jahr einen leichten Zuwachs an Rekruten verzeichnen. (Symbolfoto)
Die Bundeswehr konnte im vergangenen Jahr einen leichten Zuwachs an Rekruten verzeichnen. (Symbolfoto)  © Moritz Frankenberg/dpa

Damit waren es 55 mehr als im Jahr davor, wie das Bundesverteidigungsministerium in Berlin auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur dpa mitteilte. 428 Männer und 87 Frauen stellten sich in Thüringen 2022 in den Dienst der Bundeswehr. Deutschlandweit begannen 18.775 Menschen ihre Karriere bei der Bundeswehr - davon waren 15.586 Männer und 3189 Frauen.

Das Vor-Corona-Niveau wurde in Thüringen damit aber noch nicht erreicht: Vor vier Jahren lag die Anzahl der Einstellungen noch bei 572. In den beiden Corona-Jahren 2020 und 2021 nahm die Anzahl der Einstellungen leicht ab.

Im Vergleich zum Vorjahr 2021 traten außerdem mehr Minderjährige den Dienst bei der Bundeswehr an. Während es 2021 noch 36 Unter-18-Jährige waren, erhöhte sich die Zahl im Jahr 2022 auf 45. Das Verteidigungsministerium betonte, dass die unter 18-Jährigen keinen Dienst leisteten, "der den selbstständigen Gebrauch der Waffe fordern könnte".

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Darüber hinaus stelle die Bundeswehr sicher, dass nur 17-Jährige eingestellt werden, die sich eingehend mit den Anforderungen des Soldatenberufs auseinandergesetzt haben und dafür geeignet seien. Die Einstellungen stünden damit vollständig im Einklang mit der UN-Kinderrechtskonvention.

Verteidigungsminister Pistorius bezeichnet Aussetzen der Wehrpflicht als "Fehler"

Die Pflicht zum Wehrdienst war 2011 nach 55 Jahren ausgesetzt worden. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (62, SPD) bezeichnete die Aussetzung der Wehrpflicht zu Jahresbeginn als Fehler.

Bundeskanzler Olaf Scholz (64, SPD) hat einer Debatte über eine Rückkehr zur Wehrpflicht jedoch im Februar eine Absage erteilt.

Titelfoto: Moritz Frankenberg/dpa

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