Mehr Geld für die Bundeswehr? Das meinen die Deutschen laut Umfrage

Mainz - Soll die Bundeswehr finanziell besser ausgestattet werden, auch wenn dafür in anderen Bereichen Gelder eingespart werden müssen? Das wurde unter anderem im aktuellen ZDF-Politbarometer gefragt.

Nur 13 Prozent der befragten Menschen in Deutschland glauben, dass die Bundeswehr für den Verteidigungsfall gut aufgestellt ist.
Nur 13 Prozent der befragten Menschen in Deutschland glauben, dass die Bundeswehr für den Verteidigungsfall gut aufgestellt ist.  © Kay Nietfeld/dpa

Demnach beantwortet eine große Mehrheit von 70 Prozent der befragten Wahlberechtigten in Deutschland diese Frage mit "ja". Nur 23 Prozent wollen nicht, dass die Bundeswehr mehr Geld bekommt [Rest zu 100 Prozent antwortete mit "weiß nicht", Anm. d. Red.].

Damit im Zusammenhang steht auch die kritische Sichtweise der Menschen gegenüber dem aktuellen Zustand der Bundeswehr. Nur 13 Prozent glauben, dass die Bundeswehr als Teil der NATO im Verteidigungsfall gut aufgestellt ist, 79 Prozent sind entgegengesetzter diese Meinung.

Zudem ist in Deutschland die Angst gewachsen, dass es in Europa zu einem militärischen Konflikt kommt, in den die Bundeswehr verwickelt wird. 53 Prozent machen sich deshalb große oder sogar sehr große Sorgen. Im Vergleich: Im November 2023 teilten diese Sorge nur 39 Prozent.

Bundeswehr bittet aus diesem Grund um Verständnis: Werden "der Bevölkerung einiges zumuten"
Bundeswehr Bundeswehr bittet aus diesem Grund um Verständnis: Werden "der Bevölkerung einiges zumuten"

Auch ist die Forderung nach mehr militärischer Hilfe für die Ukraine unter den Menschen in Deutschland deutlich gestiegen.

Sprachen sich im vergangenen Februar noch 33 Prozent für mehr Unterstützung des Landes durch den Westen aus, so sind es jetzt bereits 42 Prozent. 31 Prozent sind der Meinung, dass die militärische Hilfe beim bisherigen Umfang bleiben soll, 22 Prozent würde sie gerne verringern.

Eine große Mehrheit von 70 Prozent würde es befürworten, wenn die Bundeswehr mehr Geld erhielte.
Eine große Mehrheit von 70 Prozent würde es befürworten, wenn die Bundeswehr mehr Geld erhielte.  © Forschungsgruppe Wahlen/ZDF

Große Mehrheit glaubt nicht an Sieg der Ukraine

Sehr skeptisch sehen die Befragten die Chancen der Ukraine - trotz westlicher Unterstützung - siegreich aus dem Konflikt mit Russland hervorzugehen. Das glauben gerade einmal acht Prozent, während 82 Prozent dies bezweifeln.

Einen Beitritt der Ukraine zur NATO nach dem Krieg würden 55 Prozent befürworten, 36 Prozent lehnen dies ab.

So würden die Deutschen heute wählen

Nach wie vor wäre die Union klar stärkste Kraft, wäre am kommenden Wochenende Bundestagswahl.
Nach wie vor wäre die Union klar stärkste Kraft, wäre am kommenden Wochenende Bundestagswahl.  © Monika Skolimowska/dpa

Noch ein kurzer Blick auf die Zustimmung der Menschen in Deutschland für die einzelnen Parteien. In dieser Hinsicht hat sich allerdings gegenüber der letzten Umfrage vor drei Wochen nur wenig geändert.

CDU/CSU wären nach wie vor stärkste Fraktion mit unverändert 31 Prozent, würde am kommenden Sonntag in Deutschland der Bundestag neu gewählt werden.

Dahinter rangieren die AfD mit 18 und die SPD mit 16 Prozent - ebenfalls beide unverändert. Die Grünen verlieren einen Prozentpunkt und liegen damit nur noch bei zwölf Prozent.

Neues Kriegsschiff wohl erst mit drei Jahren Verspätung einsatzbereit
Bundeswehr Neues Kriegsschiff wohl erst mit drei Jahren Verspätung einsatzbereit

Auch das BSW mit sechs, die FDP mit vier sowie die Linke mit drei Prozent bleiben unverändert. Alle übrigen Parteien kämen zusammen auf zehn Prozent (plus eins), wobei keine der kleinen Parteien mindestens drei Prozent erzielen würde.

Bei einem solchen Wahlausgang wären unter den politisch realistischen Koalitionen eine Regierung der Union entweder mit der SPD oder mit den Grünen möglich.

Wie immer wurde die Umfrage für das ZDF-Politbarometer von der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt, die vom 9. bis zum 11. April 2024 insgesamt 1254 zufällig ausgewählte Wahlberechtigte telefonisch und online interviewt hat.

Titelfoto: Bild-Montage: Kay Nietfeld/dpa, Forschungsgruppe Wahlen/ZDF

Mehr zum Thema Bundeswehr: