Abgewählte AfD-Bürgermeisterin spricht von "Schande" für Stadt und Land
Bad Salzuflen - Eine frisch ins Amt gewählte Vize-Bürgermeisterin aus den Reihen der AfD wurde vom Stadtrat in Bad Salzuflen (Kreis Lippe) mit großer Mehrheit wieder abgewählt.
Insgesamt 57 Ratsmitglieder stimmten am Mittwochabend für die Abberufung der dritten stellvertretenden Bürgermeisterin, Sabine Reinknecht. Nur 13 stimmten gegen den Antrag, der fraktionsübergreifend von "demokratischen Ratsmitgliedern" eingereicht worden war.
Damit ist die AfD-Frau ihren Posten nach kaum zwei Wochen wieder los, nachdem sie am 5. November überraschend ins Amt gewählt worden war.
Ihre Wahl sorgte im Stadtrat für Unmut, da sie drei Stimmen mehr erhielt, als die AfD Sitze hat. Zudem hatten sich die übrigen Fraktionen eigentlich darauf geeinigt, geschlossen für die Kandidatin der Grünen zu stimmen.
Die kurzzeitige Vize-Bürgermeisterin sprach sich nach ihrer Abwahl von einer "Schande" für Stadt und Land: "Hier wurde heute die Demokratie zu Grabe getragen. Die Salzufler Wähler zählen scheinbar nicht mehr."
Zudem kritisierten Reinknecht und ihr Fraktion, dass es vor der Abwahl-Prozedur keine Möglichkeit zur Aussprache gegeben habe: "Ich hätte gerne noch ein paar Worte gesagt."
Titelfoto: Christian Müller/dpa
