Rechtes Geheimtreffen in Potsdam: CDU will Villa-Eigentümer aus Partei ausschließen

Potsdam - Die CDU hat ein Ausschlussverfahren gegen den Inhaber der Potsdamer Villa angekündigt, in der im November ein Geheimtreffen von Rechtsextremisten stattgefunden hatte.

Das Treffen radikaler Rechter fand im Gästehaus am Lehnitzsee im Potsdamer Stadtteil Neu Fahrland statt.
Das Treffen radikaler Rechter fand im Gästehaus am Lehnitzsee im Potsdamer Stadtteil Neu Fahrland statt.  © Jens Kalaene/dpa

Bei dem Inhaber handele es sich um das CDU-Mitglied Wilhelm Wilderink, berichtet die Zeitung "Welt" (Mittwochsausgabe). Der Kreisvorstandvorstand werde damit beauftragt, ein Ausschlussverfahren vorzubereiten, sagte der Kreisvorsitzende der Potsdamer CDU, Steeven Bretz, der Zeitung.

Zuvor hatte die CDU dem Eigentümer des Landhauses Adlon im Norden Potsdams Zeit bis Montag dieser Woche gegeben, von sich aus die Partei zu verlassen. Ein Austrittsschreiben Wilderinks sei bei der Partei nicht eingegangen, sagte Bretz. Ein CDU-Parteigericht auf Kreisebene soll sich nun mit dem Fall befassen. Zu den Details der Entscheidung des Kreisverbandes machte Bretz keine Angaben.

Wilderink sitzt im Kreisvorstand der CDU Potsdam. Er hatte dem Medienbericht zufolge auf Nachfrage seiner Partei zunächst in Abrede gestellt, bei dem umstrittenen Treffen im November selbst dabei gewesen zu sein, später aber eine Teilnahme eingestanden.

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In Nordrhein-Westfalen läuft bereits ein Parteiausschlussverfahren gegen ein CDU-Mitglied, das ebenfalls an dem Treffen in Potsdam teilgenommen hatte.

Rechtsextremisten, AfD-Politiker und Unternehmer sprachen über "Remigration"

An dem Treffen soll auch der bekannteste Vertreter der rechtsextremen Identitären Bewegung, Martin Sellner (35), teilgenommen haben.
An dem Treffen soll auch der bekannteste Vertreter der rechtsextremen Identitären Bewegung, Martin Sellner (35), teilgenommen haben.  © Georg Hochmuth/APA/dpa

Im Potsdamer Landhaus Adlon hatten sich im November unter anderem Rechtsextremisten, AfD-Politiker und Unternehmer getroffen, um über die Massenausweisung von Millionen Menschen mit Zuwanderungsgeschichte zu sprechen.

Der Einladung waren den Recherchen des Netzwerks Correctiv zufolge auch zwei nordrhein-westfälische Vertreterinnen des rechtskonservativen Vereins Werteunion gefolgt, in dem auch viele Mitglieder von CDU und CSU sind.

Titelfoto: Jens Kalaene/dpa

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