Trotz Ermittlungen gegen ihn: Thüringens CDU-Chef Voigt an Parteispitze gewählt

Erfurt - Der Vorsitzende von Thüringens CDU-Landtagsfraktion, Mario Voigt (45), ist zum Vorsitzenden der Thüringer CDU gewählt worden.

Mit dem 45-Jährigen an der Spitze will die CDU zurück in die Regierung in Thüringen.
Mit dem 45-Jährigen an der Spitze will die CDU zurück in die Regierung in Thüringen.  © Hendrik Schmidt/dpa

Der 45-Jährige, der keinen Gegenkandidaten hatte, erhielt am Samstag auf einem Parteitag in Pößneck (Saale-Orla-Kreis) 85,2 Prozent der abgegebenen Stimmen.

Voigt gilt in der Doppelrolle als Oppositionsführer im Parlament in Erfurt und als Parteichef als voraussichtlicher Spitzenkandidat für die Landtagswahl 2024. In zwei Jahren wolle die CDU in die Regierung zurückkehren, sagte er.

Einen Tag vor der Wahl war die Abgeordneten-Immunität von Voigt vom Justizausschuss des Landtags für staatsanwaltliche Ermittlungen aufgehoben worden.

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"An der Sache ist nichts dran." Die Partei könne sich auf ihn verlassen, betonte Voigt auf dem Parteitag.

Nach eigenen Angaben weiß er noch nicht, was ihm im Detail vorgeworfen werde. Es solle um seine Nebentätigkeiten gehen, habe er bisher gehört. Von möglicher Vorteilsnahme ist unter Landtagsabgeordneten die Rede. Die Staatsanwaltschaft hat sich bisher noch nicht geäußert, in welche Richtung sie ermittelt.

Voigt ist neben seinem Landtagsmandat als Professor an einer Hochschule in Berlin tätig und hat in Jena eine Beratungsfirma, bei der es vor allem um digitale Kommunikation geht. Er soll auch an digitalen Wahlkampfprojekten beteiligt gewesen sein.

Auf dem Parteitag wird der gesamte Vorstand neu gewählt.

Titelfoto: Hendrik Schmidt/dpa

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