"Mit der Faust dagegen schlagen": Leipziger Jura-Professor von Heidi Reichinnek angezeigt!

Leipzig - Ein virtueller Angriff des Leipziger Jura-Professors Tim Drygala (62) auf Linken-Vorsitzende Heidi Reichinnek (37) schlägt Wellen.

Heidi Reichinnek (37) hat einen Leipziger Uni-Professor angezeigt.  © Alicia Windzio/dpa

Das Eklat wurde durch einen Video-Tweet des Juristen ausgelöst, in dem ein Foto der Politikerin an einem Kühlschrank angebracht worden war: "Weil diese schlecht schließt, muss man immer mit der Faust dagegen schlagen, damit sie richtig zu ist. Damit ich das nicht vergesse, habe ich mir jetzt einen kleinen Reminder gebastelt. Funktioniert 1a." Der Beitrag wurde inzwischen gelöscht.

Reichinnek zeigte Drygala an, der reagierte bei X mit der Aussage, er wolle nun als Reaktion für die "Meinungsfreiheit" kämpfen. Seine "Team Freiheit"-Partei-Kollegin Frauke Petry (50) unterstützte ihn mit den Worten: "Ich mag ⁦@TDrygala⁩. Heidi mag ihn nicht. Jetzt hat sie Strafanzeige gegen ihn gestellt. Sozialisten haben halt keinen Humor."

Als Zeichen des Protests gegen Drygala und seine Aussagen organisierte das Studierendenkollektiv Leipzig in der vergangenen Woche eine Demonstration unter dem Motto "Stopp dem Machtmissbrauch" an der Uni.

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Auch die Leipziger Linksjugend meldete sich am Montag zu Wort und kritisierte den umstrittenen Tweet scharf: "Wir verurteilen das Verhalten als widerwärtig und ekelhaft. Sexismus darf an der Uni keinen Platz haben. Wir fordern Herrn Drygala auf, seine Arbeit an der Uni aufzugeben. (...) Wir wollen, dass die Universität ein sicherer Ort wird und Sexismus und sexistische Gewalt kein Platz hat."

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Uni-Rektorin lädt Professor zum Gespräch

Die Juristenfakultät der Leipziger Uni steht aktuell stark in der Kritik.  © IMAGO / snowfieldphotography

Die Partei wirft der Leipziger Universität darüber hinaus vor, ihren "moralischen Aufgaben" nicht gerecht zu werden: "Es müssen Konsequenzen folgen", heißt es in der am Montag erschienenen Pressemitteilung.

Die Leipziger Universität erklärte auf Anfrage von TAG24, dass Rektorin Eva Inés Obergfell (53) Professor Drygala für die kommende Woche zu einem Gespräch geladen habe.

Zwar seien private Äußerungen nicht durch die Uni zu verhindern und auch nicht öffentlich zu bewerten. Mitunter würden jedoch auch diese auf die Universität zurückfallen und ihrem Ruf schaden. "Es wurden und werden dementsprechend intern Gespräche geführt, um das Bewusstsein für Mäßigung, Amtsangemessenheit und Diskriminierungsfreiheit zu stärken", erklärte Uni-Pressesprecher Carsten Heckmann.

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"Die Universität Leipzig steht für Weltoffenheit, Meinungsvielfalt und Diskurs, nicht für Diskriminierung, Ausgrenzung oder gar Hetze", so der Pressesprecher.

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