Während Köpping zur Spitzenkandidatin wird: Martin Dulig nur noch zweite Geige

Dresden - Während die SPD-Granden um ihre neue Spitzenkandidatin am gestrigen Montag in Dresden um die Wette strahlten, saß ein Mann scheinbar teilnahmslos am Rand. Wirtschaftsminister Martin Dulig (49), auf den die Sachsen-SPD zweimal als Spitzenkandidaten gesetzt hatte, spielt hinter Petra Köpping (65) künftig nur noch die zweite Geige.

Soll weiter "eng an meiner Seite stehen": Ministerin Petra Köpping (65) und der geschasste Martin Dulig (49).
Soll weiter "eng an meiner Seite stehen": Ministerin Petra Köpping (65) und der geschasste Martin Dulig (49).  © Holm Helis

Duligs politischer Niedergang zeichnete sich schon länger ab. Hatte er bei seiner ersten Landtagswahl als Spitzenmann 2014 noch ein kleines Plus von zwei Prozentpunkten (auf 12,4 Prozent) für die SPD eingefahren, bescherte er fünf Jahre später seiner Partei eine verheerende Niederlage: nur noch 7,7 Prozent - das schlechteste SPD-Ergebnis aller Zeiten.

Die SPD lag im sächsischen Parteien-Ranking nur noch auf Platz fünf, sogar noch hinter den Grünen. Nur dem Umstand, dass es CDU und Grünen alleine fürs Regieren nicht reichte, bescherte den Genossen einen Platz am Katzentisch der Staatsregierung.

Dulig blieb Wirtschaftsminister, als Vize-MP rückte er aber auf Rang drei ab.

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Zwei Jahre später war Dulig auch seinen Posten als SPD-Chef in Sachsen los. Seit 2021 ist er im Parteipräsidium nur noch "Beisitzer".

Dulig selbst, dem am Montag die Müdigkeit nach seiner langen Japan- und Südkorea-Dienstreise noch anzusehen war, äußerte sich während der Köpping-Präsentation nicht. Auch nicht zu einem Medienbericht vom Wochenende. Danach hatten die Genossen ihrem einstigen Frontmann Dulig schon zuvor zu versehen gegen: Du nicht noch mal!

Titelfoto: Holm Helis

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