Ramelow kritisiert Merz nach Flüchtlings-Aussage: "AfD haut sich auf die Schenkel"

Erfurt - CDU-Chef Friedrich Merz (67) hat mit einer Aussage über Zahnsanierungen für abgelehnte Asylbewerber heftige Diskussionen ausgelöst. Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (67, Linke) wirft ihm vor, das Geschäft der AfD zu betreiben.

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (67, Linke) hat sich kritisch zu den jüngsten Aussagen von CDU-Chef Friedrich Merz (67) geäußert.
Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (67, Linke) hat sich kritisch zu den jüngsten Aussagen von CDU-Chef Friedrich Merz (67) geäußert.  © Martin Schutt/dpa

Gegenüber dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (RND) erklärte der Linke-Politiker, dass sich die AfD nach einer solchen Behauptung "auf die Schenkel haue" und sich bestätigt fühle.

Wer bestimmte Ressentiments bediene, lenke von den eigentlichen Problemen ab, die in der medizinischen Versorgung herrschen, betonte Thüringens Regierungschef. Dass Geflüchtete Termine wegnähmen, sei unzutreffend, so Ramelow.

CDU-Chef Merz hatte in einer Talkshow des Fernsehsenders "WELT" davon gesprochen, dass abgelehnte Asylbewerber sich die Zähne neu machen ließen, während deutsche Bürger beim Zahnarzt keinen Termin bekämen oder wochenlang auf eine Behandlung warten müssen.

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Bodo Ramelow Bodo Ramelow sieht AfD als Hauptgegner: "Kämpfe gegen keine andere Partei"

Verteidigt wurde Merz unter anderem von Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidenten Hendrik Wüst (48, CDU). Der 48-Jährige erklärte, Merz habe mit seiner Äußerung nur auf die generelle Belastung des Staates, der Gesellschaft und der Sozialsysteme durch die stark gestiegene irreguläre Migration aufmerksam machen wollen.

Aus anderen Parteien hagelte es dagegen deutliche Kritik. Vertreter von SPD, Grünen und Linken warfen ihm beispielsweise Populismus vor.

Titelfoto: Martin Schutt/dpa

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