Ramelow mit ungeschönter Aussage: Die Linke ist eine Baustelle

Bad Blankenburg - Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (66) sieht die Linken nach ihren Schlappen bei den jüngsten Landtagswahlen und internen Querelen als Baustelle an.

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (66, Linke) forderte auf dem Landesparteitag ein Umdenken bei den Linken.
Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (66, Linke) forderte auf dem Landesparteitag ein Umdenken bei den Linken.  © Daniel Vogl/dpa

Es gehe nicht nur um Personalentscheidungen. "Wir brauchen einen Strukturwechsel", sagte Ramelow am Samstag am Rande eines Landesparteitags der Thüringer Linken in Bad Blankenburg.

Ein Problem der Partei sei, dass sie quasi drei Machtzentren habe, den Bundesvorstand, die Bundestagsfraktion und den Bundesausschuss. Diese würden auf eine Frage manchmal drei konträre Antworten geben. "Das kann nicht funktionieren", betonte der 66-Jährige.

Ihm sei es wichtig, dass die Linke künftig mit einer Stimme spreche. Der Bundesparteitag der Linken im Juni in Erfurt müsse das Signal geben: "Wir setzen uns die Bauhelme auf und ziehen uns die Arbeitsschuhe an", sagte Ramelow der Deutschen Presse-Agentur.

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Die Partei müsse grundlegend reformiert werden, die unschöne Vielstimmigkeit ein Ende haben. "Nur Köpfe auszutauschen ist noch kein Aufbruch."

Eine der beiden Bundesvorsitzenden, Thüringens ehemalige Landeschefin Susanne Hennig-Wellsow (44), war vor einigen Wochen von ihrem Amt an der Parteispitze zurückgetreten. Die zweite Vorsitzende, Janine Wissler (40), will nach eigenen Angaben auf dem Bundesparteitag in Erfurt erneut antreten. "Ich bin sehr gerne Parteivorsitzende und habe noch einiges vor", teilte Wissler der dpa mit.

Nach dem Rücktritt von Hennig-Wellsow, katastrophalen Wahlergebnissen auf Bundes- und Landesebene sowie den Sexismus-Vorwürfen befinden sich die Linken in einer Krise.

Titelfoto: Daniel Vogl/dpa

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