Berlin - Am Montag ist der scheidende Bundeskanzler Olaf Scholz (66, SPD) mit dem traditionellen Großen Zapfenstreich verabschiedet worden. Doch einer fehlte: Ex-Finanzminister Christian Lindner (46, FDP).
Mit der feierlichen Militärzeremonie werden in Deutschland alle Kanzler, Bundespräsidenten, Verteidigungsminister und hochrangige Militärs aus dem Amt verabschiedet.
War Lindners Abwesenheit also ein bewusster Affront gegen Scholz?
Nein, stellte der FDP-Mann noch am Montagnachmittag auf X klar. "Der Zapfenstreich gehört zum Zeremoniell des Machtwechsels in unserer Demokratie. Die Teilnahme ist eine Ehre", schrieb Lindner auf der Plattform.
Ein kleiner, aber nicht unwesentlicher Grund hatte die Teilnahme des 46-Jährigen verhindert. "Heute Abend gehen väterliche Pflichten vor", fuhr Lindner fort.
Vor gut einem Monat sind der frühere FDP-Bundesvorsitzende und Ehefrau Franca Lehfeldt (35) zum ersten Mal Eltern geworden. In der Berliner Charité kam ihre gemeinsame Tochter zur Welt.
Christian Linder und Olaf Scholz: Schwieriges Verhältnis
Lehfeldt ist am Montag wieder ins Berufsleben eingestiegen, sprach in Hamburg bei einem Panel-Talk über den Einfluss von Social Media auf die Medienbranche. Lindner hatte bereits während der Schwangerschaft angekündigt, bei beruflichen Terminen seiner Gattin "Babydienst" zu schieben.
Das Verhältnis zwischen Christian Lindner und dem am Montag geehrten Olaf Scholz gilt seit der gemeinsamen Regierungszeit in der Ampel-Koalition als "zerrüttet".
Nach dem lange und erbittert geführten Streit um den Haushalt hatte der Kanzler seinen Finanzminister im November 2024 entlassen. Lindner griff Scholz seinerseits scharf an.
Zum Abschied wünschte sich Olaf Scholz vom Stabsmusikkorps "In My Life" von den Beatles, "Respect" vom Aretha Franklin und einen Auszug aus dem "2. Brandenburgischen Konzert" von Johann Sebastian Bach.