Spurlos verschwunden? Cuxhaven wartet noch immer auf Rückgabe von Schröders Ehrenring

Cuxhaven - Die Stadt Cuxhaven wartet weiter auf die Rückgabe des Ehrenrings von Altkanzler Gerhard Schröder (78).

Cuxhaven hatte Gerhard Schröder (78) im Mai dazu aufgefordert, den Ehrenring zurückzugeben. (Archivbild)
Cuxhaven hatte Gerhard Schröder (78) im Mai dazu aufgefordert, den Ehrenring zurückzugeben. (Archivbild)  © Kay Nietfeld/dpa

"Bislang ist er noch nicht wieder in unseren Händen", sagte ein Sprecher der Nordseestadt auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.

Cuxhaven hatte Schröder im Mai wegen mangelnder Distanzierung zu Russlands Präsident Wladimir Putin (69) und dessen Angriffskrieg in der Ukraine dazu aufgefordert, den Ring zurückzugeben.

Der frühere Kanzler erklärte daraufhin, er habe die Ehrung im Jahr 1996 als niedersächsischer Ministerpräsident erhalten, und verwies auf die Staatskanzlei in Hannover. Dort befinde sich der Ring aber auch nicht, sagte eine Sprecherin im Juni.

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Gerhard Schröder Partei wollte ihn rausschmeißen: Schröder bleibt Mitglied der SPD!

In Cuxhaven plant die Stadtpolitik dennoch keine weiteren Schritte. Der Ehrenring sei Schröder aberkannt worden, damit wolle man den Vorgang nun zu den Akten legen, sagte der Stadtsprecher.

Schröders Nähe zu Russland hat ihm auch innerhalb seiner Partei SPD viel Kritik eingebracht. Im Verfahren um einen möglichen Parteiausschluss hatte die Schiedskommission des SPD-Unterbezirks Region Hannover jedoch am Montag entschieden, dass Schröder mit seinem Engagement für russische Staatskonzerne nicht gegen die Parteiordnung verstoßen habe.

Gegen die Entscheidung kann binnen zwei Wochen Berufung eingelegt werden.

Titelfoto: Kay Nietfeld/dpa

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