Nicht bezahlter Masken-Deal: Kohl-Sohn klagt gegen Jens Spahn

Berlin - Der verstorbene Altbundeskanzler Helmut Kohl (CDU, †2017) war einst Vater der Nation. Jetzt verklagt einer seiner Sprösslinge die Bundesregierung!

Hintergrund der Klage von Walter Kohl (57, r.) gegen Gesundheitsminister Jens Spahn (40, CDU) ist eine nicht bezahlte Lieferung von einer Million FFP2-Masken. (Archivfotos)
Hintergrund der Klage von Walter Kohl (57, r.) gegen Gesundheitsminister Jens Spahn (40, CDU) ist eine nicht bezahlte Lieferung von einer Million FFP2-Masken. (Archivfotos)  © Michael Kappeler/dpa, Paul Zinken/dpa, Montage

Nach Bild-Informationen hat Walter Kohl (57) vor dem Landgericht Bonn Klage gegen Gesundheitsminister Jens Spahn (40, CDU) eingereicht.

Dabei geht es um ein Geschäft mit Corona-Schutzmasken und insgesamt 5,48 Millionen Euro. Die Zeitung stützt sich dabei auf eine Sprecherin des Landgerichts.

Hintergrund sei eine Lieferung von einer Million FFP2-Schutzmasken zum Stückpreis von 4,50 Euro im Frühjahr vergangenen Jahres. Damals habe sich Kohl über seine Firma Kohl Consult GmbH an einer Ausschreibung des Ministeriums beteiligt - und den Zuschlag erhalten. Er sollte am 8. Mai 2020 in der Lagerhalle des Bundes in Biblis anliefern.

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Wie Bild berichtet, sei der Kanzler-Sohn bei der Lieferung persönlich dabei gewesen und habe zwölf Stunden gewartet. Die Lkw dürften "wegen eines Kapazitätsengpasses" nicht abladen, so der Pförtner.

Die Lieferung sei schließlich erst am 11. Mai abgeladen worden. Die Rechnung habe das Ministerium aber bis heute nicht beglichen. Spahns Ministerium habe plötzlich behauptet, die gelieferten FFP2-Masken seien nicht wasserabweisend, so Kohl. Dies sei aber auch nicht Gegenstand der Bestellung gewesen.

Kohl sagte der Bild-Zeitung: "Ich verstehe nicht, warum Jens Spahn und sein Ministerium bewusst ihre eigenen Verträge brechen. Der Grundsatz, Verträge sind einzuhalten, gilt offenbar für die beiden nicht."

Ein Sprecher des Gesundheitsministeriums sagte: "Zu den Details laufender Verfahren äußern wir uns nicht."

Titelfoto: Michael Kappeler/dpa, Paul Zinken/dpa, Montage

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