Erster Herbst ohne Corona-Maßnahmen! Lauterbach geht trotzdem auf Nummer sicher

Berlin - Ab sofort sollte es den angepassten Corona-Impfstoff in allen Arztpraxen geben. Am heutigen Montagmorgen gab Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (60, SPD) deshalb zur Feier des Tages seinen Arm im Berliner Bundeswehrkrankenhaus her.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (60, SPD) ließ sich am heutigen Montag bereits mit dem angepassten Stoff impfen.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (60, SPD) ließ sich am heutigen Montag bereits mit dem angepassten Stoff impfen.  © Lisi Niesner/Reuters/Pool/dpa

Wie der SPD-Politiker auf X (ehemals Twitter) wieder in Erinnerung rief, schützt die Impfung "vor schweren Verläufen und Long Covid". Die potenziell sehr gefährliche Krankheit ist immer noch "keine harmlose Erkältung, sondern kann zu bleibenden und schweren Schäden führen."

Nach dem allem Anschein nach gut überstandenen Piks in den linken Oberarm, gab der 60-Jährige auch gleich noch eine Pressekonferenz zusammen mit Lars Schaade (57), dem amtierenden Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI).

Dabei warnte Lauterbach vor dem ersten Herbst ohne Maskenempfehlungen und ohne Kontakteinschränkungen in der Bundesrepublik. Gerade Menschen über 60 Jahren und mit Vorerkrankungen sollten sich laut dem Gesundheitsexperten sicherheitshalber eine neue Spritze geben lassen.

Der Coronavirus SARS-CoV-2 unter dem Mikroskop: Im Herbst könnte das Virus wieder einige Menschen infizieren.
Der Coronavirus SARS-CoV-2 unter dem Mikroskop: Im Herbst könnte das Virus wieder einige Menschen infizieren.  © Uncredited/NIAID/NIH/dpa

Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt die Auffrischungsimpfung zudem für Pflege- und Gesundheitspersonal sowie Angehörigen von Risikopatienten. Seit der letzten Impfung sollten jedoch bereits mindestens zwölf Monate vergangen sein. Für alle anderen Menschen spricht die Stiko keine Empfehlung aus.

Bislang wenig Nachfrage nach neuem Covid-Impfstoff

Laut RKI-Chef Lars Schaade (57) zirkulieren hierzulande momentan fast nur Viren der XBB-Sublinie.
Laut RKI-Chef Lars Schaade (57) zirkulieren hierzulande momentan fast nur Viren der XBB-Sublinie.  © Michael Kappeler/dpa

Hausärzte und Apotheken rechnen unterdessen mit einer geringen Nachfrage nach dem neuen Impfstoff. Holger Fischer, der Sprecher des Hausärzteverbands Sachsen-Anhalt, sagte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur, dass es aktuell eine höhere Nachfrage nach der Grippeimpfung gibt. Das angepasste Präparat sei lediglich für eine sehr kleine Gruppe an Menschen gedacht.

Laut dem Landesapothekerverband wurden bislang, zumindest in Sachsen-Anhalt, noch keine größeren Bestellungen des neuen Impfstoffs durch Arztpraxen getätigt. Möglicherweise entwickelt sich die höhere Nachfrage erst in den kommenden Tagen oder Wochen.

Insgesamt werden in der Bundesrepublik 14 Millionen Dosen neue Präparate von Biontech für kommenden Herbst erwartet. Der weiterentwickelte Impfstoff soll besser gegen die aktuell kursierende Omikron-Variante XBB.1.5 schützen.

Titelfoto: Bildmontage: Lisi Niesner/Reuters/Pool/dpa//Uncredited/NIAID/NIH/dpa

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