Nach Grab-Schändung: So wurde Wolfgang Schäubles letzte Ruhestätte hergerichtet
Von Nico Pointner
Offenburg - Eine Schändung des Grabs von Wolfgang Schäuble (†81) hatte bundesweit Bestürzung ausgelöst. Nun ist die letzte Ruhestätte für den Politiker vollendet.
Der Offenburger Künstler Stefan Strumbel hat das Grab von Schäuble auf dem historischen Waldbachfriedhof in seiner Heimatstadt Offenburg fertig gestaltet. Die Familie von Schäuble hatte den Künstler beauftragt.
Der frühere Bundestagspräsident und Bundesminister war im Dezember 2023 im Alter von 81 Jahren nach langer schwerer Krankheit gestorben.
Bislang zierte nur ein schlichtes Holzkreuz das Grab. Nun erinnert ein großer Grabstein aus Granit an den Ausnahmepolitiker. Mehr als zwei Meter hoch ist der tonnenschwere Stein, auf ihm ruht eine bronzene Eule mit wachsamen Augen.
Am Fuße des Steins lehnt ein aufgeschlagenes Buch aus Bronze, das die bedeuteten Stationen im Lebenslauf des Politikers auflistet. Schäuble war unter anderem mehrfach Minister, Fraktionsvorsitzender und Präsident des Deutschen Bundestages.
Schändung hatte bundesweit Bestürzung ausgelöst
Der Grabstein aus Granit stamme aus dem Schwarzwald, teilte die Stadt Offenburg mit. "Jener Landschaft, aus der Wolfgang Schäuble seine Prägung, seine Haltung und sein Fundament bezog."
Darin spiegele sich die Verbindung von Herkunft und Standhaftigkeit, die Schäubles Wirken über Jahrzehnte gekennzeichnet habe. Die Eule, so der Künstler, stehe als Sinnbild für Weisheit, Weitblick und Urteilskraft - "Eigenschaften, die Schäubles Wirken geprägt haben".
Im Mai 2024 kam es zu einem bedauerlichen Vorfall: Das Grab wurde geschändet. Ein unbekannter Täter hatte ein etwa 1,20 Meter tiefes trichterförmiges Loch in die Grabstätte gegraben, war jedoch nicht bis zum Sarg vorgedrungen.
Nach der Schändung war das Grab zunächst nicht mehr als solches erkennbar, es verblieb lediglich eine rechteckige Erdfläche, und das Holzkreuz war nicht mehr zu sehen. Der Vorfall hatte bundesweit Bestürzung ausgelöst. Nach der Schändung war das Grab neu bepflanzt worden.
Titelfoto: Bildmontage: Bernhard Strauss/dpa, Marco Dürr / EinsatzReport24

