Neustrelitz/Berlin - Ausgerechnet das Staatsoberhaupt pfeift auf die Corona-Regeln? Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (66, SPD) hat sich in der Bahn ohne Maske ablichten lassen.

Auf dem am Dienstag veröffentlichten Foto sitzt der 66-Jährige in der 1. Klasse eines Zuges und stöbert in einem Aktenordner. Dabei trägt Steinmeier keinerlei Corona-Maske. Der Mann auf dem Sitzplatz hinter ihm dagegen hält sich an die Regeln.

Denn obwohl fast überall die Maskenpflicht gefallen ist, muss im Fernverkehr der Deutschen Bahn eine FFP2-Maske oder ein medizinischer Mund-Nasen-Schutz getragen werden.

Das Foto wurde am Dienstag auf dem Weg nach Neustrelitz (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) aufgenommen, wo der Bundespräsident viel Zeit mitgebracht hat und bis Donnerstag bleibt. Während der sogenannten "Ortszeit" führt das Staatsoberhaupt seine Amtsgeschäfte von der Residenzstadt Neustrelitz aus.

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Steinmeier ist im Regionalexpress (RE5) von Berlin nach Mecklenburg-Vorpommern gefahren. Aber auch im Nahverkehr gilt im Nordosten weiterhin die Maskenpflicht. Wieso trug der 66-Jährige also keine Maske?

"Der Bundespräsident hat im Regionalexpress nach Neustrelitz eine FFP2-Maske getragen. Er hat diese für ein 40-sekündiges Video-Statement abgenommen", sagte ein Sprecher des Bundespräsidialamts auf TAG24-Nachfrage.

Er fügte hinzu: "Außerdem war er gebeten worden, für ein Foto die Maske einen Moment abzunehmen. Im Anschluss hat er die Maske wieder aufgesetzt."

Ob das klug war, ist zu bezweifeln. Als Staatsoberhaupt sollte Steinmeier eigentlich ein Vorbild sein.

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Der Vorfall erinnert an die Fotos von Kanzler Olaf Scholz (64, SPD) und Vizekanzler Robert Habeck (53, Grüne) im Regierungsflieger nach Kanada ohne Corona-Maske. Daran gab es viel Kritik, auch wenn zu der Zeit auf Flügen der Luftwaffe keine Maskenpflicht gegolten hatte.

Der "einfache Bürger" musste schließlich auf innerdeutschen Strecken sowie in Deutschland startenden oder landenden Maschinen Maske tragen.