FDP-Mann steht auf Fahndungsliste: Macht Putin Jagd auf deutsche Politiker?

Frankfurt am Main - Macht die russische Regierung jetzt sogar schon Jagd auf deutsche Politiker? Das könnte man zumindest meinen, wenn man einer vermeintlich aktuellen Fahndungsliste Glauben schenken mag. Angeblich soll der Name von FDP-Mann Michael Rubin (51) darauf zu finden sein.

Laut einer aktuellen Fahndungsliste macht die russische Regierung um Präsident Wladimir Putin (71, l.) unter anderem Jagd auf den Frankfurter FDP-Politiker Michael Rubin (51).
Laut einer aktuellen Fahndungsliste macht die russische Regierung um Präsident Wladimir Putin (71, l.) unter anderem Jagd auf den Frankfurter FDP-Politiker Michael Rubin (51).  © Montage: Alexander Zemlianichenko/Pool AP/dpa, FDP Frankfurt

Wieso? Das weiß der 51-Jährige aus dem Nordend in Frankfurt am Main selbst nicht so genau, wie er auf Anfrage mitteilte. Einem Bericht der Bild-Zeitung zufolge gilt der in Belarus geborene Kommunalpolitiker jedoch laut Kreml-Chef Wladimir Putin (71) als Regime-Feind.

Und eben Rubins Wurzeln sollen seiner eigenen Einschätzung nach hauptverantwortlich dafür sein, dass dieser Zustand eintrat. Seit geraumer Zeit engagiert sich Rubin, der bereits seit rund 25 Jahren einen deutschen Pass besitzt, gegen die Belarus-Diktatur von Alexander Lukaschenko (69).

Dies führte nun wohl so weit, dass er auf der Fahndungsliste nicht nur als "besonders gefährlicher gesuchter Verbrecher" eingestuft wurde. Zudem wurden etliche persönliche Daten wie Foto, Name, Geburtsort und -datum aufgezählt. Der Grund für das Vorgehen gegen seine Person wird dabei nicht explizit genannt.

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Gründe für Missmut seitens der russischen Regierung gebe es aber wohl durchaus. So setzte er sich gegen prorussische Autokorsos ein, verfasste offene Briefe zur Unterstützung inhaftierter Politiker in Russland.

Und auch seine Haltung gegen sein Geburtsland könnte gehörigen Einfluss auf die Entscheidung, ihn trotz deutscher Staatsbürgerschaft als Belarussen zur Fahndung auszuschreiben.

Auch FDP-Chef Christian Lindner äußerte sich auf X zum Fahndungslisten-Eklat um Michael Rubin

Neben Rubin, der sich "geschockt" ob dieses Vorgehens gegen ihn zeigte, äußerte sich auch FDP-Chef Christian Lindner (45) auf der Kurznachrichten-Plattform X (vormals Twitter) zu den Ereignissen: "Die Fahndungswelle Russlands macht eines deutlich: Der Einsatz standhafter Demokraten für Frieden, Freiheit und Rechtsstaatlichkeit wie von unserem Parteifreund Michael Rubin zeigt Wirkung - diese Einschüchterungsversuche dürfen das nicht", schrieb er in seinem Beitrag.

Der nun offiziell staatlich Verfolgte selbst habe zwar keine Angst, wolle aber eigenen Angaben nach "vorsichtiger sein".

Titelfoto: Montage: Alexander Zemlianichenko/Pool AP/dpa, FDP Frankfurt

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