Ricarda Lang spricht über toten Papa: "Kein klassisches Vater-Tochter-Verhältnis"

Berlin - Ricarda Lang (31) stammt aus einem starken Frauenhaushalt – aufgewachsen bei ihrer Mutter und Großmutter. Den Vater hielt sie lieber auf Distanz.

Ricarda Lang (31) spricht in einem Interview erstmals offen über ihren Vater.  © Christoph Soeder/dpa

Die Eltern von Ricarda Lang waren nicht verheiratet und trennten sich noch vor ihrer Geburt. Den Kontakt zum Vater hielt sie trotzdem aufrecht, wie sie im Gespräch mit BILD verriet.

"Die Kunst war sein Leben, und da war auch nicht viel Raum für andere Dinge", so die ehemalige Grünen-Chefin über den Bildhauer. Sie glaube, wenn sie bei ihm aufgewachsen und bei ihm gelebt hätte, wäre das mit viel Verletzung verbunden gewesen.

Ihr Vater sei kein einfacher Mensch gewesen. Ein Mann, dem seine Skulpturen am wichtigsten waren.

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Trotzdem hätten sie ein besonderes Verhältnis gehabt. "Kein klassisches Vater-Tochter-Verhältnis, aber ein sehr enges", erklärte Ricarda.

Sie sagte, dass sich gerade durch die Distanz ein besonders liebevolles Verhältnis entwickelt habe.

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Ricarda Langs Vater prägte sie – auch aus der Ferne

Ricardas Vater habe ihren politischen Weg aktiv verfolgt.  © Michael Kappeler/dpa

Er habe versucht seine Tochter zur Kunst zu bringen. Ricarda habe in seinem Atelier gezeichnet und Skulpturen geformt.

Ihr Vater blieb dennoch interessiert und verfolgte aufmerksam ihr Jurastudium in Heidelberg und Berlin sowie ihren Aufstieg in die Politik.

2019 starb der leidenschaftliche Bildhauer im Alter von 85 Jahren an Alzheimer. "Ich weiß, dass er mich sehr geliebt hat, und ich habe ihn sehr geliebt", gab die 31-Jährige zu verstehen.

Ihre Beziehung auf Abstand sei für die ehemalige Bundestagsabgeordnete ein Segen gewesen.

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