"Wahlkampf gegen Bodo Ramelow"? Sahra Wagenknecht äußert sich

Erfurt - Sahra Wagenknecht (54) betrachtet die Thüringer Linke mit ihrem Ministerpräsidenten Bodo Ramelow (67) nicht als Gegner für ihre neugegründete Partei im Landtagswahlkampf.

Sahra Wagenknecht (54) schätzt die Linke nicht als Gegner für die Landtagswahl ein.
Sahra Wagenknecht (54) schätzt die Linke nicht als Gegner für die Landtagswahl ein.  © Lando Hass/dpa

"Ich führe keinen Wahlkampf gegen Bodo Ramelow, auch wenn wir einzelne Fragen unterschiedlich sehen und ich seine Befürwortung von Waffenlieferungen an die Ukraine nicht teile", sagte Wagenknecht der "Thüringer Allgemeine" (Montag).

Sie bekräftigte, dass das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) eine Kandidatenliste für die Thüringer Landtagswahl aufstellen wird.

"Wir haben so viele kompetente Mitstreiter, so viele engagierte Unterstützer, dass ich inzwischen sicher sagen kann: Das BSW tritt zur Landtagswahl in Thüringen an."

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Am Freitag war bekannt geworden, das Eisenachs Linke-Oberbürgermeisterin Katja Wolf (47) ihre bisherige Partei verlassen und zum BSW wechseln will.

Sahra Wagenknecht schließt Koalition mit "Rechtsextremisten wie Herrn Höcke" aus

Bodo Ramelow (67, Linke) ist der amtierende Ministerpräsident von Thüringen.
Bodo Ramelow (67, Linke) ist der amtierende Ministerpräsident von Thüringen.  © Bodo Schackow/dpa

Zur AfD zog Wagenknecht eine Trennlinie, sprach sich aber gegen Pauschalurteile über Wähler der Partei aus. Den Thüringer AfD-Partei- und Fraktionschef Björn Höcke (51) nannte sie einen Rechtsextremisten - "mit solchen Leuten habe ich nichts zu tun". Sie differenziere zwischen AfD-Funktionären und ihren Wählern.

"Es ist absurd und arrogant, sie alle als Nazis abzustempeln, statt sich damit zu beschäftigen, warum viele so wütend sind", sagte Wagenknecht der Zeitung mit Blick auf die Wähler der AfD.

Sie schloss aus, dass das BSW Extremisten aufnimmt – "egal woher sie kommen".

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"Natürlich wünsche ich mir, dass wir auch Wähler der AfD überzeugen", sagte Wagenknecht. "Das könnte dazu beitragen, dass Thüringen wieder regierbar wird, mit einer Koalition, die eine parlamentarische aber auch gesellschaftliche Mehrheit hinter sich hat."

Eine Koalition mit "Rechtsextremisten wie Herrn Höcke" sei aber ausgeschlossen.

Titelfoto: Bildmontage: Lando Hass/dpa, Bodo Schackow/dpa

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