"War noch fataler": Vergleicht Kretschmann Missbrauchs-Skandal mit Holocaust?

Freiburg - Einen seltsamen Auftritt legte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (74, Bündnis 90/Die Grünen) am 12. Januar in der SWR-Sendung "Zur Sache Baden-Württemberg" hin.

Winfried Kretschmann (74, Bündnis 90/Die Grünen) war am Donnerstag im SWR zu Gast.
Winfried Kretschmann (74, Bündnis 90/Die Grünen) war am Donnerstag im SWR zu Gast.  © Marijan Murat/dpa

Thema der letzten Sendung am vergangenen Donnerstag war: "Kirche raus aus dem Staat?" Hierfür wurde Winfried Kretschmann, der Kirchenbeauftragte des Landes Baden-Württemberg, eingeladen, um seine fachkundige Meinung abzugeben. Der 74-Jährige sei laut eigenen Aussagen äußerst gläubig und ginge regelmäßig in die Kirche. Die Entkirchlichung des Landes treffe ihn sehr, da die katholische Kirche für ihn die "Seele Europas" darstellt.

Kretschmann äußerste sich bereits in Vergangenheit positiv zur Aufarbeitung des Missbrauchs-Skandals. Nun erklärte er, dass zum aktuellen Zeitpunkt eine "Reinigung" in der katholischen Kirche stattfände. Als Moderator Florian Weber (46) ungläubig nachhakte, lobt Kretschmann gleich mehrere Bischöfe für ihre Arbeit.

Während der Sendung kam es außerdem zu einigen wirren Aussagen des 74-Jährigen. Im Besonderen ging ein Video-Ausschnitt auf Twitter viral, in dem er den Missbrauchs-Skandal mit dem Holocaust zu relativieren schien. "Wenn wir in die Menschheitsgeschichte schauen und zum Beispiel unsere Vergangenheit als Deutsche angucken ...", beginnt er seinen Satz.

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"... was da geschehen ist unter Hitler. Na, das ist doch noch fataler, was da geschehen ist", setzt der 74-Jährige fort.

Aufgebrachte Twitter-User: "Kretschmann soll in Rente"

Laut Kretschmann könne man nicht einfach aus der Kirche austreten, sondern man müsse etwas ändern. Laut dem 74-Jährigen sei diese Änderung bereits da. Einige verwunderte und wütende Twitter-User fragen sich nach dem "total wirren" Auftritt des Ministerpräsidenten, ob er in seinem Amt noch richtig aufgehoben sei.

"Es wird Zeit, den alten Grantler in Pension zu schicken", kommentiert einer. Ein Weiterer ist der gleichen Meinung: "Ich sag' ja schon länger, Kretschmann ist "nicht mehr zurechnungsfähig und sollte in Rente".

"Höchste Zeit abzudanken, was für ein seltsamer Kauz", schließt sich ein User seinen Vorgängern an.

Titelfoto: Marijan Murat/dpa

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