Steinmeier: Hunger ist "mit voller Wucht zurück" - das sind die Gründe

Berlin - Angesicht wachsender Hungersnöte auf der Erde hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (66) zu Spenden für die Welthungerhilfe aufgerufen.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (66) hat angesichts wachsender Hungersnöte auf der Erde zu Spenden für die Welthungerhilfe aufgerufen.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (66) hat angesichts wachsender Hungersnöte auf der Erde zu Spenden für die Welthungerhilfe aufgerufen.  © Silas Stein/dpa

"Lange ist der Hunger auf unserer Welt zurückgegangen", sagte Steinmeier am Sonntag, dem Welternährungstag, laut vorab verbreiteten Manuskript in ARD und ZDF zur Woche der Welthungerhilfe. "Leider ist die Not jetzt mit voller Wucht zurück. Noch nie mussten mehr Menschen hungern."

Bis zu 830 Millionen Menschen seien chronisch unterernährt, 150 Millionen mehr als noch vor drei Jahren. "Ein trauriger Rekord."

Steinmeier sagte, in vielen Regionen der Welt herrsche Hunger. Als Beispiele nannte er etwa das Horn von Afrika, wo die Menschen die schlimmste Dürre seit 40 Jahren erlebten, und Pakistan, wo man an den Folgen der schlimmen Überflutungen leide.

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Nicht nur der Klimawandel mache den Regionen zu schaffen. "Es sind auch die ausbleibenden Lieferungen von Getreide, Lebensmitteln und Dünger. Schuld daran ist Russlands brutaler Angriffskrieg gegen die Ukraine."

Russland setzt Ernährungskrise als geopolitische Waffe ein

Ein Vater hilft seinem unterernährten Sohn beim Gehen in der Nähe ihrer Hütte im Dorf Lomoputh im Norden Kenias.
Ein Vater hilft seinem unterernährten Sohn beim Gehen in der Nähe ihrer Hütte im Dorf Lomoputh im Norden Kenias.  © Brian Inganga/AP/dpa

Russland setze die Ernährungskrise als geopolitische Waffe, sagte die Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und humanitäre Hilfe, Luise Amtsberg (37).

Sie forderte, der Getreidedeal zwischen den Vereinten Nationen, der Türkei, Ukraine und Russland müsse unbedingt verlängert werden.

Ein Ausstieg Russlands "hätte dramatische Folgen, vor allem für die Menschen auf dem afrikanischen Kontinent".

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Die Ukraine saß seit Beginn des im Februar von Russland begonnenen Kriegs auf eigenen Getreidevorräten fest. Die Ukraine ist der weltweit viertgrößte Getreideexporteur.

Seit Anfang August gilt eine von den UN und der Türkei mit Moskau und Kiew ausgehandelte Vereinbarung, die die monatelange Blockade ukrainischer Häfen aufhebt.

Titelfoto: Silas Stein/dpa

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