Bundestag: Zweiter Wahlgang für Merz noch heute!

Berlin - Nach dem Scheitern von CDU-Chef Friedrich Merz (69) im ersten Anlauf bei der Wahl zum Bundeskanzler soll es noch heute einen zweiten Wahlgang im Bundestag geben. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Fraktionskreisen.

Alexander Hoffmann (50, r.), CSU-Landesgruppenchef, und Jens Spahn (44, CDU, vorn), Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, geben bei der Kanzlerwahl im Bundestag ein Statement.
Alexander Hoffmann (50, r.), CSU-Landesgruppenchef, und Jens Spahn (44, CDU, vorn), Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, geben bei der Kanzlerwahl im Bundestag ein Statement.  © Kay Nietfeld/dpa

Demnach soll um 15.15 Uhr erneut gewählt werden. Merz war am Vormittag im ersten Wahlgang historisch gescheitert, er hatte nicht die nötige Zahl an Stimmen bekommen.

Nötig wären 316 Stimmen gewesen - doch für Merz stimmten nur 310. Die Koalitionsfraktionen CDU/CSU und SPD haben zusammen 328 Sitze im Parlament. Wer die Abweichler waren, blieb wegen der geheimen Wahl unklar. So ist auch ungewiss, wie nun der zweite Wahlgang ausgehen wird.

In jedem Fall ist das Scheitern im ersten Wahlgang schon jetzt ein Debakel für den 69-jährigen Merz. Es dürfte einen dunklen Schatten auf seine Kanzlerschaft werfen - wenn denn am Ende überhaupt noch etwas daraus wird.

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6. Mai, 15 Uhr: Unionsspitze setzt auf erfolgreichen zweiten Kanzler-Wahlgang

Die Führung der Unionsfraktion setzt auf die Wahl von CDU-Chef Friedrich Merz (69) zum Bundeskanzler in einem zweiten Wahlgang noch am Dienstag im Bundestag.

"Ganz Europa, vielleicht sogar die ganze Welt, schaut auf diesen zweiten Wahlgang", sagte Fraktionschef Jens Spahn (44, CDU) in Berlin. Die künftige Koalition aus Union und SPD werde Merz dafür vorschlagen. "Ich appelliere an alle, sich dieser besonderen Verantwortung bewusst zu sein", sagte Spahn. Die Unionsfraktion stehe geschlossen hinter Friedrich Merz.

6. Mai, 14.25 Uhr: Middelberg erwartet Wahl von Merz in zweitem Wahlgang

Der CDU-Politiker Mathias Middelberg (60) rechnet fest mit der nötigen Mehrheit für Friedrich Merz (69) als künftigem Kanzler.

"Und ich sehe auch nicht, dass er wahnsinnig angeschlagen wäre", sagte er im Bundestag dem Sender Phoenix.

Mathias Middelberg (60, CDU). (Archivfoto)
Mathias Middelberg (60, CDU). (Archivfoto)  © Anna Ross/dpa

6. Mai, 14.20 Uhr: Klingbeil rechnet mit Mehrheit für Merz im zweiten Wahlgang

Der SPD-Chef und designierte Vizekanzler Lars Klingbeil (47) rechnet mit einer Mehrheit für Friedrich Merz (69) im zweiten Versuch der Kanzlerwahl.

Union, SPD, Linke und Grüne wollten den zweiten Wahlgang noch am Nachmittag gemeinsam beantragen, sagte der Fraktionschef. "Und ich gehe davon aus, dass jetzt im zweiten Wahlgang die erforderliche Mehrheit da ist, damit Friedrich Merz der nächste Bundeskanzler unseres Landes ist."

6. Mai, 14.06 Uhr: Zweiter Wahlgang für Merz noch heute!

Nach dem Scheitern von CDU-Chef Friedrich Merz (69) im ersten Anlauf bei der Wahl zum Bundeskanzler soll es noch heute einen zweiten Wahlgang im Bundestag geben.

Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Fraktionskreisen.

Der designierte Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU).
Der designierte Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU).  © Kay Nietfeld/dpa

6. Mai, 13.20 Uhr: Fraktionen lassen heutigen zweiten Wahlgang prüfen

Union und SPD lassen juristisch prüfen, ob nach dem gescheiterten ersten Wahlgang bei der Kanzlerwahl noch heute ein zweiter Wahlgang möglich ist.

Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Fraktionskreisen. Nach aktueller Einschätzung von Bundespräsidialamt, Bundestagsverwaltung und Justizministerium sei das verfassungsrechtlich zulässig, hieß es weiter. Union, SPD, Grüne und Linke berieten nun gemeinsam den weiteren Prozess.

6. Mai, 12.47 Uhr: Söder warnt vor unkalkulierbaren Folgen für Deutschland

Nach dem Scheitern von CDU-Chef Friedrich Merz (69) im ersten Durchgang der Kanzlerwahl warnt der CSU-Vorsitzende Markus Söder (58) vor unkalkulierbaren Folgen für Deutschland und die Demokratie.

"Der heutige Vormittag zeigt, dass wir in einer ernsten Lage sind. Eine ernste Lage für unser Land, aber auch für die Demokratie", sagte der bayerische Ministerpräsident nach einer Sitzung seines Kabinetts in München. "Wir brauchen Stabilität wie nie und konnten es heute nicht erzielen."

Markus Söder (58, CSU), Ministerpräsident von Bayern, nach dem Kanzlerwahl-Debakel.
Markus Söder (58, CSU), Ministerpräsident von Bayern, nach dem Kanzlerwahl-Debakel.  © Sven Hoppe/dpa

6. Mai, 12.33 Uhr: Nicht tagelang mit Kanzlerwahl warten

CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann (47) setzt auf einen raschen nächsten Anlauf zur Wahl von Parteichef Friedrich Merz (69) zum Bundeskanzler.

"Die Welt ist in Unruhe. Europa braucht ein starkes Deutschland, und deswegen können wir jetzt nicht tagelang warten, sondern wir brauchen schnell Klarheit", sagte er nach dem Verfehlen der Kanzlermehrheit für Merz im ersten Wahlgang.

Linnemann machte im TV-Sender Phoenix deutlich, er hoffe auf einen zweiten, dann erfolgreichen Wahlgang im Bundestag noch am Dienstag. Er betonte: "Friedrich Merz ist der richtige Kandidat zur richtigen Zeit."

Carsten Linnemann (47), CDU Generalsekretär. (Archivfoto)
Carsten Linnemann (47), CDU Generalsekretär. (Archivfoto)  © Michael Kappeler/dpa

6. Mai, 12.14 Uhr: Koalition schlägt Merz für zweiten Wahlgang vor - Termin unklar

CDU-Chef Friedrich Merz (69) will nach dem Scheitern im ersten Wahlgang in einem zweiten Versuch zur Wahl als Bundeskanzler antreten.

"Wir werden als Koalition – Union und SPD – Friedrich Merz erneut für den zweiten Wahlgang vorschlagen", sagte Unionsfraktionschef Jens Spahn (44) im Bundestag. Es sei gemeinsam beschlossen worden, in einen zweiten Wahlgang zu gehen. Wann dieser stattfinden werde, sei aber noch offen. Es werde noch geklärt, ob dieser erst in einigen Tagen oder mit Zustimmung anderer Fraktionen möglicherweise auch früher stattfinden könne.

Alexander Dobrindt (54, CSU, l-r), designierter Innenminister, Thorsten Frei (51, CDU), designierter Bundesminister für besondere Aufgaben und Chef des Bundeskanzleramtes, und Jens Spahn (44, CDU), Vorsitzender der CDU/CSU Bundestagsfraktion, beraten sich nach der Kanzlerwahl im Bundestag.
Alexander Dobrindt (54, CSU, l-r), designierter Innenminister, Thorsten Frei (51, CDU), designierter Bundesminister für besondere Aufgaben und Chef des Bundeskanzleramtes, und Jens Spahn (44, CDU), Vorsitzender der CDU/CSU Bundestagsfraktion, beraten sich nach der Kanzlerwahl im Bundestag.  © Michael Kappeler/dpa

6. Mai, 12.02 Uhr: Schwesig mahnt zu zügiger Regierungsbildung

Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (50) setzt trotz des vorläufigen Scheiterns der Kanzlerwahl auf eine zügige Bildung einer neuen Bundesregierung.

"Ich finde das, was heute passiert, ist unverantwortlich", sagte die SPD-Politikerin mit Blick auf die verfehlte Kanzlermehrheit für CDU-Chef Friedrich Merz im ersten Wahlgang.

6. Mai, 11.52 Uhr: Ramelow "krachsauer" - Bundestag muss schnell Kanzler wählen

Thüringens früherer Ministerpräsident Bodo Ramelow (69) hat die zügige Wahl eines Bundeskanzlers gefordert.

"Merz und Klingbeil sind gescheitert. Sie tragen die Verantwortung für dieses Chaos", sagte der Linke-Politiker der Deutschen Presse-Agentur in Erfurt. "Ich bin krachsauer auf die Koalition."

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Thüringens früherer Ministerpräsident Bodo Ramelow (69, Linke).
Thüringens früherer Ministerpräsident Bodo Ramelow (69, Linke).  © Bernd von Jutrczenka/dpa

6. Mai, 11.39 Uhr: AfD fordert nach Merz-Scheitern Bundestagsneuwahl

Nach der gescheiterten Abstimmung für CDU-Chef Friedrich Merz (69) bei der Kanzlerwahl hat die AfD eine Neuwahl des Bundestags gefordert.

"Das Beste wäre für unser Land hier direkt einen Schnitt zu machen", sagte Parteichefin Alice Weidel (46) vor Journalisten im Bundestag in Berlin. "Herr Merz sollte direkt abtreten und es sollte der Weg geöffnet werden für Neuwahlen in unserem Land." Die AfD sei bereit für die Regierungsverantwortung. Merz sei folgerichtig im ersten Wahlgang durchgefallen, sagte Weidel und nannte ihn einen Wahlbetrüger.

Titelfoto: Kay Nietfeld/dpa

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