Wahl in Thüringen: CDU vor Erfolgen in Städten – kein AfD-Sieg im ersten Anlauf

Erfurt - Die CDU steht bei der Thüringer Landrats- und Oberbürgermeisterwahl in mehreren Städten vor Erfolgen, muss aber voraussichtlich in etlichen Regionen in die Stichwahl mit AfD-Kandidaten.

Mehr als 1,7 Millionen Wahlberechtigte durften am Sonntag in Thüringen ihre Kreuzchen machen. Darunter auch Kurt Dannenberg (CDU), der in Gera OB werden will.
Mehr als 1,7 Millionen Wahlberechtigte durften am Sonntag in Thüringen ihre Kreuzchen machen. Darunter auch Kurt Dannenberg (CDU), der in Gera OB werden will.  © Heiko Rebsch/dpa

In der ostthüringischen Stadt Altenburg gewann der CDU-Amtsinhaber André Neumann, auch in Suhl in Südthüringen und in der Klassikerstadt Weimar bahnten sich Wahlerfolge der CDU-Kandidaten André Knapp und Peter Kleine (parteilos) an.

Nach ersten Auszählständen zeichnete sich am Sonntagabend in sechs Landkreisen eine Stichwahl zwischen CDU- und AfD-Kandidaten ab. In den Landkreisen Eichsfeld, Wartburgkreis, Sömmerda, Saale-Holzland-Kreis und Greiz lagen CDU-Kandidaten nach Auszählung von mehr als der Hälfte der Stimmen vorn. Im Altenburger Land in Ostthüringen lag AfD-Bewerber Heiko Philipp am Ende knapp vor Amtsinhaber Uwe Melzer (CDU).

Rund 1,74 Millionen Menschen waren in Thüringen am Sonntag zu Kommunalwahlen im Großformat aufgerufen: 13 von 17 Landräten waren zu wählen sowie fünf Oberbürgermeister der kreisfreien Städte. Außerdem wurden flächendeckend Kreistage, Gemeinde- und Stadträte sowie ehrenamtliche und hauptamtliche Bürgermeister gewählt.

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Nach Auszählung von in der Regel mehr als der Hälfte der Stimmen hatten neben den Oberbürgermeistern in Weimar und Suhl auch die Landrätinnen der Kreise Weimarer Land, Christiane Schmidt-Rose (CDU), und Schmalkalden-Meiningen, Peggy Greiser (parteilos), die Chance, bereits im ersten Anlauf ihr Amt zu verteidigen.

Die Stichwahlen zu den kommunalen Spitzenämtern sind am 9. Juni zusammen mit der Europawahl geplant.

Reaktionen auf die Wahl in Thüringen

Ulrike Grosse-Röthig (44), Landeschefin der Linken, macht das Wahlergebnis Hoffnung.
Ulrike Grosse-Röthig (44), Landeschefin der Linken, macht das Wahlergebnis Hoffnung.  © Michael Reichel/dpa

Die Landesvorsitzende der Linken, Ulrike Grosse-Röthig (44), zeigte sich nach Zwischenständen bei der Auszählung erleichtert, dass die AfD von Rechtsaußen Björn Höcke (52) im ersten Anlauf absehbar keine Chance auf die Eroberung eines Landratsamtes oder eines Rathauses in einer kreisfreien Stadt hat.

"Thüringen bleibt demokratisch", erklärte sie. Die Linke ist in Thüringen Regierungspartei, auf der Ebene von Landräten und Oberbürgermeistern jedoch nur vereinzelt vertreten.

Die Wählerinnen und Wähler hätten "heute den braunen Griff nach der Macht im ersten Wahlgang bei Landrats- und Oberbürgermeisterwahlen verhindert" und demokratische Kandidatinnen und Kandidaten nach vorn gewählt, so Grosse-Röthig.

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Thüringens CDU-Chef Mario Voigt (47) wertete die Kommunalwahlen als Erfolg für die CDU. Man habe "die antidemokratischen Kräfte auf die Plätze verwiesen".

Grosse-Röthig sagte, die Ergebnisse vorangegangener Wahlen hätten gezeigt, dass die Zivilgesellschaft es schaffen könne, AfD-Bewerber im zweiten Wahlgang zu verhindern.

Titelfoto: Heiko Rebsch/dpa

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