Druck zu groß? Trump will Teile der Epstein-Akten freigeben

Von Anna Ringle, Benno Schwinghammer

Washington, D.C. (USA) - Der in der Epstein-Affäre unter Druck geratene US-Präsident Donald Trump (79) will eigenen Angaben zufolge einige juristische Unterlagen zu dem Fall des gestorbenen Sexualstraftäters freigeben. Die Tragweite dieser Dokumente ist unklar.

Der Druck steigt: Aktivisten hängen in London, nahe der US-Botschaft, ein Plakat auf, dass US-Präsident Donald Trump (79) und Jeffrey Epstein (†66) zeigt.
Der Druck steigt: Aktivisten hängen in London, nahe der US-Botschaft, ein Plakat auf, dass US-Präsident Donald Trump (79) und Jeffrey Epstein (†66) zeigt.  © Thomas Krych/AP/dpa

Trump schrieb auf seiner Plattform Truth Social: "Aufgrund der enormen Aufmerksamkeit, die Jeffrey Epstein zuteilwird", habe er Generalstaatsanwältin Pam Bondi gebeten, sämtliche "relevante Aussagen" vor der damaligen sogenannten Grand Jury in dem Fall vorzulegen. Er bezeichnete die Affäre um den Multimillionär dabei abermals als Schwindel der demokratischen Partei.

Eine Grand Jury ist eine Gruppe von Geschworenen, die nach der Vorlage von Beweismitteln durch die Staatsanwaltschaft entscheidet, ob Anklage in einem Fall erhoben werden kann. Epstein (†66) war im Jahr 2019 verhaftet und dann angeklagt worden.

Die Verhaftung Epsteins, der über viele Jahre systematisch Minderjährige missbraucht hatte, sorgte in den USA und weltweit für Aufsehen. 2019 beging er mit 66 Jahren in seiner Gefängniszelle nach offiziellen Angaben Suizid.

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Trump sieht sich seit Tagen immer größerem Druck - auch aus dem eigenen Lager - ausgesetzt. Heftige Kritik weht auch Bondi (59) entgegen - Trump hatte sich hinter sie gestellt.

Der Druck wächst

Donald Trump versprach noch vor Amtsantritt eine Veröffentlichung der Epstein-Akten. (Archivfoto)
Donald Trump versprach noch vor Amtsantritt eine Veröffentlichung der Epstein-Akten. (Archivfoto)  © Evan Vucci/AP/dpa

Welche Bedeutung die von ihm angekündigten Dokumente haben und ob eine Veröffentlichung für seine eigenen Anhänger ausreichend sein wird, ist unklar. Auch nicht absehbar ist, wann die Unterlagen einsehbar sein könnten.

Immer mehr Kritiker erwarten von Trump, Akten zu veröffentlichen. Das war eines seiner Wahlversprechen gewesen. Anfang vergangener Woche teilte das FBI dann aber mit, keine Hinweise auf eine Beteiligung weiterer Prominenter gefunden zu haben.

Auch handele es sich bei Epsteins Tod klar um Suizid. Eine sagenumwobene Kundenliste des ehemaligen Multimillionärs mit den Namen von US-Eliten gibt es demnach nicht.

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Die Ankündigung Trumps zu den Dokumenten kam nur kurz nach der Veröffentlichung eines "Wall Street Journals"-Berichts, dem der US-Präsident sofort entgegentrat.

Trump reicht Klage ein

2019 beging Jeffrey Epstein in seiner Gefängniszelle nach offiziellen Angaben Suizid. (Archivfoto)
2019 beging Jeffrey Epstein in seiner Gefängniszelle nach offiziellen Angaben Suizid. (Archivfoto)  © ---/AP/dpa

Die US-Zeitung berichtete über einen angeblichen Brief mit schlüpfrigem Inhalt, der Trumps Namen tragen und Teil eines Albums mit vielen Geburtstagsbriefen für Epstein im Jahr 2003 gewesen sein soll.

Die Zeitung berief sich auf Einblick in Dokumente. Sie schrieb, auf dem angeblichen Brief sollen mit einem Marker die Umrisse eines Frauenkörpers mit Brüsten gezeichnet worden sein. Der Präsident bestreitet, Urheber gewesen zu sein - Trump kündigte Klage gegen die Zeitung an.

Auf Trumps Profil auf seiner Plattform Truth Social heißt es in einem Post als Reaktion auf die Berichterstattung: "Das ist ein weiteres Beispiel für FAKE NEWS!"

Titelfoto: Fotomontage: Thomas Krych/AP/dpa//Evan Vucci/AP/dpa

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