"Hochstaplerin": Trump bepöbelt Konkurrentin nach nächstem Wahl-Erfolg

Concord/Washington (USA) - Im Kampf um die Präsidentschaftskandidatur der US-Republikaner hat der frühere Amtsinhaber Donald Trump (77) auch bei der zweiten Vorwahl einen klaren Sieg eingefahren.

Der frühere Präsident Donald Trump (77) holte sich den zweiten Vorwahl-Sieg.
Der frühere Präsident Donald Trump (77) holte sich den zweiten Vorwahl-Sieg.  © David Goldman/AP/dpa

Seine Konkurrentin Nikki Haley (52) landete am gestrigen Dienstagabend (Ortszeit) im Bundesstaat New Hampshire zwar mit einen passablen Ergebnis auf Rang zwei - ihre Hoffnungen auf ein knappes Rennen oder gar einen Sieg wurden allerdings nicht erfüllt. Haley gab sich dennoch kämpferisch und kündigte an, im Rennen bleiben zu wollen.

Mit der Abstimmung in New Hampshire zementierte Trump seine Macht innerhalb der Partei. Eine Neuauflage des Wahlkampfs zwischen ihm und dem demokratischen Präsidenten Joe Biden (81) wird immer wahrscheinlicher.

Trump ging bei seiner Siegesrede in der Stadt Nashua in New Hampshire trotz seines Erfolgs verbal auf seine Konkurrentin los und schäumte förmlich vor Wut. "Sie dreht eine Siegerrunde, dabei haben wir sie so deutlich geschlagen", sagte er. Der 77-Jährige nannte seine frühere Botschafterin bei den Vereinten Nationen eine "Hochstaplerin" und redete ihr Ergebnis klein.

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"Sie wird nicht gewinnen", sagte er. Seine Rede machte aber deutlich, dass er in Haley durchaus eine Gefahr sieht. Trump gewann in New Hampshire Prognosen zufolge mit deutlich mehr als 50 Prozent der Stimmen - und setzte seinen Erfolgskurs nach der ersten Vorwahl im Bundesstaat Iowa vergangene Woche fort.

Trump ist landesweit vorne

Trump teilte trotz Erfolg ordentlich gegen seine Mitbewerberin aus.
Trump teilte trotz Erfolg ordentlich gegen seine Mitbewerberin aus.  © Matt Rourke/AP/dpa

Das Rennen der Republikaner, für die ursprünglich weit mehr Kandidaten ins Feld gezogen waren, ist mittlerweile nur noch ein Zweikampf zwischen Trump und Haley. Seit dem Wochenende und dem Ausscheiden des Gouverneurs von Florida, Ron DeSantis, gibt es keinen weiteren ernstzunehmenden Bewerber mehr.

Landesweit liegt Trump in Umfragen im Schnitt bei knapp 68 Prozent, Haley nur bei gut 12. Deshalb wäre ein Sieg für die 52-Jährige in New Hampshire besonders wichtig gewesen, um neuen Schwung für ihren Wahlkampf zu bekommen. Mit ihrer Niederlage gegen Trump in New Hampshire ist es nun schwer vorstellbar, wie Haley das Rad noch einmal herumreißen will. Dabei hätte sie in dem kleinen Bundesstaat in Neuengland noch die besten Chancen auf einen Sieg gegen Trump gehabt.

Haley, die als Diplomatin einst Trumps konfrontative Außenpolitik auf internationaler Bühne zu vertreten hatte, gilt in der öffentlichen Wahrnehmung als politisch moderater als ihr früherer Chef und ist auch rhetorisch deutlich gemäßigter unterwegs.

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In New Hampshire hoffte sie wegen der weniger radikal gesinnten Wählerschaft im konservativen Lager auf einen Erfolg.

Titelfoto: Fotomontage: Matt Rourke/AP/dpa//David Goldman/AP/dpa//Charles Krupa/AP/dpa

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