Neue Enthüllungen über Beziehung zwischen Fox News und Trump
Washington - Über das Verhältnis zwischen dem konservativen US-Fernsehsender Fox News und dem ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump (76) sind neue Details ans Licht gekommen.
Laut Auszügen von Gerichtsakten im Prozess des Wahlmaschinenherstellers Dominion gegen Fox habe der konservative Fernsehmoderator Tucker Carlson (53), der Trump in seinen Sendungen offen unterstützte, den Ex-Präsidenten hinter den Kulissen "gehasst".
Das berichteten US-Medien am Mittwoch (Ortszeit) unter Berufung auf die veröffentlichten Akten.
Carlson habe demnach einem Mitarbeiter zwei Monate nach der Präsidentenwahl 2020 per Textnachricht geschrieben: "Wir sind sehr, sehr nahe dran, Trump an den meisten Abenden zu ignorieren. Ich kann es wirklich kaum erwarten. Ich hasse ihn leidenschaftlich."
Fox News erklärte in einer Stellungnahme, Dominion nutze die Inhalte der Gerichtsakten dazu, den Sender zu verleumden, in dem es Zitate verdrehe und falsch zuordne.
Rechter Talkmaster kommentierte Erstürmung des US-Kapitols im Sinne von Trump
Die neuen Enthüllungen ziehen die Glaubwürdigkeit des quotenstarken Moderators Carlson weiter in Zweifel. Das ist auch im Zusammenhang mit einer umstrittenen Entscheidung des Vorsitzenden des Repräsentantenhauses, Kevin McCarthy (58), relevant.
McCarthy hatte Carlson jüngst Zehntausende Stunden Überwachungsaufnahmen von der Erstürmung des US-Kapitols exklusiv zur Verfügung gestellt.
Der rechte Talkmaster zeigte am Montag- und Dienstagabend (Ortszeit) einige ausgewählte Bilder und kommentierte diese ganz im Sinne von Ex-Präsident Trump, der immer wieder fälschlich behauptet, damals seien lediglich friedliche Demonstranten unterwegs gewesen.
Die neuen Enthüllungen stammen aus Dokumenten, die Teil eines Verleumdungsprozesses sind, den der Wahlmaschinenhersteller Dominion gegen Fox News angestrengt hatte.
Dominion fordert in dem Rechtsstreit rund 1,6 Milliarden US-Dollar (umgerechnet rund 1,5 Milliarden Euro) Schadenersatz, weil Fox News Berichte über angebliche Manipulation der Wahlcomputer verbreitete.
Titelfoto: Seth Wenig/AP/dpa