USA greifen IS-Stellungen in Nigeria an: Trump wünscht toten Terroristen "Frohe Weihnachten"

Von Anna Ringle, Marc Kalpidis

USA/Nigeria - Das US-Militär hat nach Angaben von Präsident Donald Trump (79) an Weihnachten tödliche Angriffe auf Kämpfer der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Nigeria verübt, die Christen ermordet haben sollen.

Donald Trump (79) meldete tödliche Luftschläge gegen IS-Terroristen im Nordwesten Nigerias.
Donald Trump (79) meldete tödliche Luftschläge gegen IS-Terroristen im Nordwesten Nigerias.  © Alex Brandon/AP/dpa

Die Militärschläge seien im Nordwesten des Landes erfolgt, schrieb der Republikaner am Donnerstag auf der Plattform Truth Social. Die Zahl der Toten machte er nicht bekannt. Das Pentagon veröffentlichte dazu ein Video, auf dem anscheinend der Abschuss einer Rakete von einem US-Kriegsschiff zu sehen ist.

Trump drohte, dass noch viel mehr Terroristen getötet würden, wenn das "Abschlachten" von Christen weitergehe. In Großbuchstaben schrieb er zudem: "Frohe Weihnachten an alle, auch die getöteten Terroristen". In den USA wird das Weihnachtsfest traditionell am 25. Dezember gefeiert.

US-Verteidigungsminister Pete Hegseth (45) schrieb auf der Plattform X, die Tötung unschuldiger Christen in Nigeria und anderswo müsse ein Ende haben. Der nigerianischen Regierung dankte er für ihre Unterstützung und Kooperation.

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Nach Angaben der für Afrika zuständige Kommandozentrale des US-Militärs (Africom) wurden IS-Ziele im nigerianischen Bundesstaat Sokoto angegriffen.

Trump drohte Nigeria schon vor Wochen mit Militärschlägen

Nigeria ist ein westafrikanisches Land mit mehr als 220 Millionen Einwohnern.
Nigeria ist ein westafrikanisches Land mit mehr als 220 Millionen Einwohnern.  © AUDU MARTE / AFP

Bereits Anfang November hatte der US-Präsident mit Militärschlägen in dem westafrikanischen Land gedroht. Schon damals führte er als Grund an, dass islamistische Terroristen dort Christen töteten.

Trump wandte sich explizit an die Regierung Nigerias und warnte, wenn diese weiteres Blutvergießen zulasse, würden die USA sofort alle Hilfen für das bevölkerungsreichste Land des Kontinents stoppen und selbst dort einschreiten, um die Täter hinter diesen Gräueltaten auszurotten. Damals betonte Nigerias Präsident Bola Ahmed Tinubu: "Nigeria lehnt religiöse Verfolgung ab und fördert sie nicht."

Die USA stuften Nigeria damals als Land ein, in dem besonders schwere Verletzungen der Religionsfreiheit vorkämen. Auf der Liste stehen auch Staaten wie China und Russland. Präsident Tinubu bestritt hingegen, das Nigeria ein religiös intolerantes Land sei - derartige Behauptungen spiegelten nicht die Realität wider und berücksichtigten auch nicht Bemühungen der Regierung, die Religions- und Glaubensfreiheit aller Nigerianer zu schützen.

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Konflikte und Gewalt verlaufen in dem Land, dessen mehr als 220 Millionen Einwohner etwa zur Hälfte je Christen oder Muslime sind, tatsächlich immer mehr entlang religiöser Trennlinien – diese werden von Experten aber meist nicht als Ursache angesehen. Christliche Gemeinden werfen dem Staat dennoch mangelnden Schutz vor.

Titelfoto: Montage: Alex Brandon/AP/dpa, AUDU MARTE / AFP

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