Özil feiert mit Wahlsieger Erdogan! Putin, Scholz und Biden gratulieren, Özdemir enttäuscht

Ankara (Türkei) - Recep Tayyip Erdogan (69) hat die Stichwahl gegen seinen Herausforderer Kemal Kilicdaroglu (74) gewonnen und bleibt somit auch nach 20 Jahren weiterhin als türkischer Präsident im Amt. Für Ex-DFB-Star Mesut Özil (34) Grund genug, sich wieder einmal mit dem international oft heftig kritisierten Machthaber ablichten zu lassen.

Recep Tayyip Erdogan (69, l.) wird auf weiterhin Präsident der Türkei sein. Mesut Özil (34) feierte mit ihm.
Recep Tayyip Erdogan (69, l.) wird auf weiterhin Präsident der Türkei sein. Mesut Özil (34) feierte mit ihm.  © Montage: dpa/Francisco Seco, Screenshot/Instagram/m10_official

Bei der Stichwahl hatte Erdogan nach vorläufigen Ergebnissen der Wahlbehörde rund 52 Prozent der Stimmen erhalten, Oppositionsführer Kilicdaroglu hingegen nur rund 48 Prozent. "Unsere Demokratie hat gesiegt", erklärte der neue (und alte) türkische Präsident. Auf Twitter schrieb er: "Mit dem großen Sieg der Türkei: Möge das Jahrhundert der Türkei beginnen."

Özil postete noch am Abend ein - augenscheinlich aktuelles - Foto von sich, dem Präsidenten und dessen Gattin Emine Erdogan (68) auf Instagram. Dazu schrieb der 92-malige deutsche Nationalspieler: "Gott sei Dank."

Der 34-Jährige ist ein lautstarker Unterstützer Erdogans, hatte schon vor der Abstimmung zur Wahl des AKP-Politikers aufgerufen und ein Foto von sich und dem 69-Jährigen gepostet.

Trotz Verbal-Attacken auf Israel: Erdogan heute zu Staatsbesuch in Berlin
Recep Tayyip Erdoğan Trotz Verbal-Attacken auf Israel: Erdogan heute zu Staatsbesuch in Berlin

2018 hatte ein gemeinsames Foto der beiden kurz vor der WM in Russland für heftige Kritik gesorgt. Die Nationalmannschaft schied noch in der Vorrunde aus - wenig später gab Özil seinen Rücktritt aus dem DFB-Team bekannt.

Mesut Özil nach Recep Tayyip Erdogans Wahlsieg auf Instagram: "Gott sei Dank"

Anhänger des türkischen Präsidenten Erdogan feiern den Wahlsieg.
Anhänger des türkischen Präsidenten Erdogan feiern den Wahlsieg.  © dpa/Ali Unal

Cem Özdemir von Wahlverhalten der Türken in Deutschland enttäuscht

Agrarminister Cem Özdemir (57, Grüne).
Agrarminister Cem Özdemir (57, Grüne).  © dpa/Britta Pedersen

Weniger begeistert von Erdogans Wahlerfolg zeigte sich indes der deutsche Agrarminister Cem Özdemir (57, Grüne)! Der Politiker mit türkischer Abstammung kritisierte das Wahlverhalten der in Deutschland lebenden, aber dennoch wahlberechtigten Türken. Sie stimmten mit rund 67 Prozent für Erdogan.

"Mich interessiert, was in [Deutschland] los ist, wo die Anhänger von Erdogan feiern, ohne für die Folgen ihrer Wahl einstehen zu müssen. Das müssen viele Menschen in der [Türkei] durch Armut & Unfreiheit", schrieb Özdemir auf Twitter. "Sie sind zu Recht wütend. Darüber wird zu reden sein!"

Der russische Autokrat Wladimir Putin (70) reagierte hingegen nahezu euphorisch und gratulierte seinem "lieben Freund" per Telegram. "Der Wahlsieg war gesetzmäßiges Resultat Ihrer selbstlosen Arbeit auf dem Posten des Staatschefs der Republik Türkei", hieß es in einer Kreml-Nachricht.

Türkischer Präsident Erdogan kommt nach Deutschland
Recep Tayyip Erdoğan Türkischer Präsident Erdogan kommt nach Deutschland

Der Wahlsieg demonstriere die Unterstützung des türkischen Volkes für den Kurs "nationaler Souveränität und unabhängiger Außenpolitik".

Wahlsieger Erdogan: Auch Joe Biden und Olaf Scholz gratulieren

Auch Bundeskanzler Olaf Scholz (64, SPD) und US-Präsident Joe Biden (80) gratulierten Erdogan zur Wiederwahl - wenn auch wesentlich zurückhaltender.

"Gratulation an Präsident Erdogan zur Wiederwahl", schrieb Scholz am späten Abend auf Twitter. "Nun wollen wir unsere gemeinsamen Themen mit frischem Elan vorantreiben."

Ähnlich reagierte etwas später Biden. Auch der Präsident der Vereinigten Staaten ging nicht auf die Spannungen zwischen der Türkei und seinem Land ein. "Ich freue mich darauf, weiterhin als NATO-Verbündete in bilateralen Fragen und gemeinsamen globalen Herausforderungen zusammenzuarbeiten", hieß es auf Twitter.

Titelfoto: Montage: dpa/Francisco Seco, Screenshot/Instagram/m10_official

Mehr zum Thema Recep Tayyip Erdoğan: