Massenmörder Anders Breivik bietet Filmrechte an seinem Leben für zig Millionen Euro an!

Oslo (Norwegen) - Seine Taten haben Norwegen für immer verändert: Anders Behring Breivik (42) wurde am 22. Juli 2011 zu einem der berüchtigtsten Mörder der Welt, als er 77 Menschen erschoss - in erster Linie Minderjährige.

So sah Anders Behring Breivik (42) vor dreieinhalb Jahren aus, als er wegen eines Berufungsprozesses vor Gericht erschien - er forderte damals bessere Haftbedingungen.
So sah Anders Behring Breivik (42) vor dreieinhalb Jahren aus, als er wegen eines Berufungsprozesses vor Gericht erschien - er forderte damals bessere Haftbedingungen.  © Lise Aaserud/NTB scanpix/AP/dpa

Im Osloer Regierungsviertel und auf der Insel Utøya begann der Rechtsterrorist, der sich mittlerweile Fjotolf Hansen nennt, seinen Massenmord. Momentan sitzt der 42-Jährige im Gefängnis.

Laut der Sonntagsausgabe der Sun versucht der Massenmörder dort momentan die Filmrechte an seinem Leben zu verkaufen. Mehr als acht Millionen Euro glaubt Breivik dafür verlangen zu können.

20 Filmemacher soll der Gefangene bereits angeschrieben und um eine Verfilmung seines Lebens gebeten haben. Laut der Sun schreibt Breivik täglich 50 Seiten in sein Gefängnistagebuch.

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Er soll außerdem bereits eine Biografie sowie ein Drehbuch verfasst und Einladungen zu Interviews in das Gefängnis verschickt haben, in dem er derzeit sitzt.

Eine Quelle der Sun erklärte: "Er will immer noch andere inspirieren und glaubt immer noch an eine faschistische Revolution. Seine Pläne, mit den Morden Geld zu verdienen, sind eine totale Beleidigung für seine Opfer und ihre Familien."

Hat Anders Behring Breivik eine theoretische Chance, die Filmrechte zu verkaufen?

Oslo am 26. Juli 2011: Eine Rose schwimmt im Gedenken an die Opfer des Anschlags des norwegischen Massenmörders Anders Behring Breivik vor der Insel im Wasser.
Oslo am 26. Juli 2011: Eine Rose schwimmt im Gedenken an die Opfer des Anschlags des norwegischen Massenmörders Anders Behring Breivik vor der Insel im Wasser.  © Jörg Carstensen/dpa

Die Biografin Åsne Seierstad, die ein Buch über Breivik geschrieben hat, schlägt in eine sehr ähnliche Kerbe, sagte: "Er hat nie Reue gezeigt. Was er will, ist eine Bühne, ein Ort, um seine Gedanken und seine Botschaft zu teilen. Und um mehr Unterstützer zu gewinnen."

Laut Seierstad habe Breivik zu ihr gesagt, dass er im Gefängnis nie glücklicher gewesen sei. "Er spricht von Plastikbesteck als 'quälerisches Dasein' oder von kaltem Kaffee oder davon, 20 Minuten zu warten, bevor er rausgelassen wird. Er redet über diese Dinge, als wären sie schlechter Zimmerservice in einem Hotel", so die Biografin.

Ganz klar: Breivik lebt noch immer in seiner ganz eigenen Welt. Doch könnte er am Ende Erfolg haben und die Filmrechte an seinem Leben wirklich zu Geld machen?

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In den meisten Ländern ist es Kriminellen verboten, nach einer Verurteilung von ihren Verbrechen zu profitieren.

Breivik glaubt jedoch, dass Norwegens Liberalismus und Offenheit ihm alle Chancen bieten, die Rechte an seiner Lebensgeschichte zu verkaufen.

Schwer vorstellbar, dass es tatsächlich so weit kommt, aber in Norwegen vielleicht wirklich nicht unmöglich.

Titelfoto: Lise Aaserud/NTB scanpix/AP/dpa

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