Tierpark Waschleithe: Tierisch schöne Stunden im malerischen Oswaldtal

Grünhain-Beierfeld - In der neuen TAG24-Serie "Unsere tierischen Lieblinge" stellen wir Euch einige Adressen vor, bei denen sich ein Besuch lohnt. Heute Teil 12: der Wildpark Waschleithe im Erzgebirge.

Franziska Nicklich (34) und Mario Kaufmann (37) genießen mit Sohn Lino ihren Ausflug in den Tierpark von Waschleithe.
Franziska Nicklich (34) und Mario Kaufmann (37) genießen mit Sohn Lino ihren Ausflug in den Tierpark von Waschleithe.  © Kristin Schmidt

Im beschaulichen Oswaldtal schmiegt sich der 5,4 Hektar große Natur- und Wildpark Waschleithe an einen bewaldeten Hang. Vor 50 Jahren wurden die ersten der naturnah gestalteten Gehege angelegt.

Entlang des rund zwei Kilometer langen Wegenetzes, das sich serpentinenartig durch das Gelände zieht, sind vor allem heimische Wildtiere zu entdecken: Rothirsche, Mufflons, Fischotter, Wildschweine, Uhus, Wildkatzen.

Dazu kommen Haustierrassen wie Esel, Sattelschweine, Enten, Hühner, Ziegen und Schafe. Rund 200 Tiere von 40 verschiedenen Arten leben hier.

Erzgebirge: Männelmacher wollen Kulturerbe werden
Erzgebirge Erzgebirge: Männelmacher wollen Kulturerbe werden

Unter den jährlich rund 30.000 Besuchern sind zahlreiche Urlauber, aber auch viele Einheimische und Kindergruppen, die der Fauna hier auf vielerlei Art nahekommen können.

Wildpark-Leiter Jochen Gerlach (49): "Wir haben das Bildungssiegel des Deutschen Wildgehege-Verbandes und bieten Führungen für jede Altersstufe an."

Die sanftmütigen Burenziegen lassen sich auch beim Fressen gern mal streicheln.
Die sanftmütigen Burenziegen lassen sich auch beim Fressen gern mal streicheln.  © Kristin Schmidt
Tierpark-Leiter Jochen Gerlach (49) bietet Führungen für Kinder und Erwachsene an.
Tierpark-Leiter Jochen Gerlach (49) bietet Führungen für Kinder und Erwachsene an.  © Kristin Schmidt
Die Wildschweine fühlen sich in ihrem großen naturnahen Gehege sauwohl.
Die Wildschweine fühlen sich in ihrem großen naturnahen Gehege sauwohl.  © Kristin Schmidt
Hirsch Heinrich (5) ist so schön wie der Namensvetter im bekannten Kinderbuch.
Hirsch Heinrich (5) ist so schön wie der Namensvetter im bekannten Kinderbuch.  © Kristin Schmidt
Der letzte seiner Art in Waschleithe: Nutrias dürfen nicht mehr gehalten werden, weil sie als invasive Art gelten.
Der letzte seiner Art in Waschleithe: Nutrias dürfen nicht mehr gehalten werden, weil sie als invasive Art gelten.  © Kristin Schmidt

Tierpark-Besuch auch virtuell über Webcams möglich

Der Natur- und Wildpark bietet dank zahlreicher Webcams in den Gehegen auch ein Multimedia-Erlebnis.
Der Natur- und Wildpark bietet dank zahlreicher Webcams in den Gehegen auch ein Multimedia-Erlebnis.  © Kristin Schmidt

Dabei hören die Gäste nicht nur, dass ein Rothirsch-Geweih bis zu sechs Kilogramm wiegt, sondern sie können eine Geweihstange selbst in der Hand wiegen. Auch wie eingewanderte Tierarten - zum Beispiel Waschbär, Nutria oder Halsbandsittiche - die heimische Natur verändern, erfahren die Besucher.

Eine Scheune dient dem Tierpark nicht nur als Futterlager, sondern beherbergt eine Schau historischer Ackergeräte. Auch zwei Schleiereulen wohnen hier - ein Unterschlupf, wie ihn auch freilebende Artgenossen gern aufsuchen.

Wer vor oder nach dem Tierpark-Besuch mal virtuell vorbeischauen möchte, kann das mithilfe von mehr als 20 Webcams, die in den Gehegen installiert sind.

20 Jahre Leerstand: Kann dieses ehemalige Kulturhaus im Erzgebirge noch gerettet werden?
Erzgebirge 20 Jahre Leerstand: Kann dieses ehemalige Kulturhaus im Erzgebirge noch gerettet werden?

Eine große Jubiläumsfeier zum runden Geburtstag konnte dieses Jahr zwar nicht stattfinden, doch das traditionelle Herbstfest am 9. Oktober ist fest eingeplant.

Neben dem Bummel durch den Park erwarten die Besucher regionale Spezialitäten, fangfrischer Fisch und viele Spiel- und Bastelangebote für Kinder.

Nächstes Jahr soll ein begehbares Bienenhaus mit Schau-Imkerei zur neuen Attraktion werden und auch das Aquarium mit Forellen und Stören wieder öffnen, das derzeit umgebaut wird.

Rentier Sven und seine zutraulichen Weibchen

Solange Rentier Sven (4) sein Geweih trägt, ist er der Chef. Danach übernehmen seine Weibchen die Herrschaft.
Solange Rentier Sven (4) sein Geweih trägt, ist er der Chef. Danach übernehmen seine Weibchen die Herrschaft.  © Kristin Schmidt

Eine kleine Rentier-Herde ist das i-Tüpfelchen bei einem Besuch im Natur- und Wildpark Waschleithe. Hirsch Sven (4) und seine fünf Weibchen dürfen zwischen Januar bis zum Juli frei im Gelände und auf den Wegen umherspazieren und kommen fast bis auf Armlänge an die Gäste heran.

"Erst wenn im Sommer die Tiere ihr Geweih ausbilden, bleiben sie im Gehege", sagt Tierpark-Chef Jochen Gerlach (49). So stolz und dominant wie sich Sven in der Brunftzeit gibt, so rapide fällt sein Status mit dem Verlust des Geweihs zum Jahreswechsel.

"Die Weibchen behalten ihr Geweih länger. Dann rutscht Sven in der Rangfolge von einem Tag auf den anderen ab und muss sich beim Futter hinten anstellen."

Waschleithe ist einer der wenigen Tiergärten, die das Haus-Ren aus dem Norden Eurasiens halten.

Gerlach: "Es sind Feinschmecker, die besonders gern den Flechtenbewuchs von Ästen und Stämmen abknabbern. Weil es davon hier nicht genug gibt, importieren wir zusätzlich Flechten aus Schweden."

Das Wichtigste in Kürze:

Öffnungszeiten: März bis Oktober 9-18 Uhr; November bis Februar 9-17 Uhr

Eintritt: 4 Euro, ermäßigt 2 Euro

Adresse: Mühlberg 56, 08344 Grünhain-Beierfeld (Anfahrt trotz Baustelle möglich), Telefon: 03774/17 77 35

Weitere Infos: www.tierpark-waschleithe.de

Titelfoto: Kristin Schmidt

Mehr zum Thema Erzgebirge: