Falknerei Plauen: Zu Besuch bei den Königen der Lüfte

Plauen - Tierisch was los ist nicht nur in Großstadt-Zoos - auch in unserer Region gibt es echte Geheimtipps für spannende Besuche in Familie. Ob Tierpark, Falknerei oder Alpaka-Farm: In der neuen TAG24-Serie "Unsere tierischen Lieblinge" stellen wir Euch einige Adressen vor, bei denen sich ein Besuch lohnt. Heute Teil 5: die Falknerei Plauen.

Falkner Hans-Peter Herrmann (38) lässt seine imposanten Greifvögel bei den Flugvorführungen frei fliegen.
Falkner Hans-Peter Herrmann (38) lässt seine imposanten Greifvögel bei den Flugvorführungen frei fliegen.  © Uwe Meinhold

In der Falknerei Herrmann können Besucher die Könige der Lüfte hautnah erleben.

Mehr als 60 Greifvögel aus aller Welt leben in der größten Falknerei der neuen Bundesländer, die Hans-Peter Herrmann (38) vor fast zehn Jahren gründete und zu einem Naturerlebniszentrum ausbauen will.

Das Publikum erlebt die Tiere frei fliegend in voller Aktion: majestätische Adler, pfeilschnelle Falken, lautlos dahingleitende Eulen.

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"Jede der Vogelarten hat ein einzigartiges Talent. Das wollen wir zeigen. Manchmal kommen sie dabei Besuchern so nah, dass diese von den Federspitzen gestreift werden", sagt Herrmann.

Sein Ziel ist, die Falknerei als immaterielles Weltkulturerbe zu vermitteln und zu erhalten.

"Unsere Tiere fliegen völlig frei. Manche sind bis zu vier Tage unterwegs. Ich habe nur eine Garantie, dass sie wieder zurückkommen: wenn sie sich hier uneingeschränkt wohlfühlen."

Große Attraktionen für die Besucher der Falknerei

Die "Lachenden Hänse" kletterten munter über Schreibblock und Schulter von Morgenpost-Redakteurin Mandy Schneider (50).
Die "Lachenden Hänse" kletterten munter über Schreibblock und Schulter von Morgenpost-Redakteurin Mandy Schneider (50).  © Uwe Meinhold

Zwei Bewohner der Falknerei fallen aus dem Rahmen: Wiebke und Gabriel sind keine Greifvögel, sondern australische Eisvögel, die wegen ihrer Kopfzeichnung auch "Lachende Hänse" genannt werden.

Herrmann: "Sie sind die Clowns der Show, hüpfen ohne Berührungsängste im Publikum herum und treiben Schabernack."

Bis zu 300 Besucher können bei der rund 70-minütigen Flug-Show Platz nehmen. Das Gelände ist barrierefrei.

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Auf einem Bildschirm im Gelände können die Besucher die Welt sogar aus Adler-Perspektive sehen: "Unser 'Manitu' ist mit einer kleinen Kamera auf dem Rücken übers Vogtland gekreist und hat dabei bis zu 5000 Meter Höhe erreicht."

Neben den Flugvorführungen gibt's für Kindergruppen auch Walderlebnistouren, "bei denen wir einfach schauen, was uns vor die Füße kommt - Spuren, Käfer, Pflanzen."

Unterschiedliche Arten sind nebeneinander aus nächster Nähe zu sehen. Jedes Tier wird mit einer Hinweistafel vorgestellt.
Unterschiedliche Arten sind nebeneinander aus nächster Nähe zu sehen. Jedes Tier wird mit einer Hinweistafel vorgestellt.  © Uwe Meinhold

Im Schulungsraum können junge Naturfreunde Federn unterm Mikroskop betrachten oder an Gewöllen erforschen, welches Tier zur Mahlzeit eines Greifvogels wurde.

Nach dem traditionellen Saisonende Anfang November soll es dieses Jahr eine Neuheit für Wintergäste geben: eine Nacht der Eulen an den Samstagen im Advent und im Januar.

Herrmann: "Dann sind unsere dämmerungsaktiven Jäger putzmunter. Fackeln, Feuer und Glühwein sorgen für eine stimmungsvolle Atmosphäre."

Hans-Peter Herrmann (38) führt dem Publikum vor, was der Wanderfalke kann. Mit 380 km/h im Sturzflug ist er der schnellste Vogel der Welt.
Hans-Peter Herrmann (38) führt dem Publikum vor, was der Wanderfalke kann. Mit 380 km/h im Sturzflug ist er der schnellste Vogel der Welt.  © Silvio Oeser

Das Wichtigste in Kürze

Öffnungszeiten: in der Saison (zwischen Ostern und Anfang November) täglich außer montags ab 14 Uhr, die Flugvorführungen beginnen 15 Uhr

Eintritt: 9 Euro, Kinder: 6 Euro, Familienkarte: 24 Euro

Adresse: Reißiger Gewerbering 25, 08525 Plauen

Alle Infos: www.falknerei-herrmann.de

Wenn Tierpfleger Andreas Natusch (57) den Sitzstein säubert, hat ihn Adler Friedrich genau im Blick.
Wenn Tierpfleger Andreas Natusch (57) den Sitzstein säubert, hat ihn Adler Friedrich genau im Blick.  © Uwe Meinhold

Imposante Gabi lässt alle staunen

Mit der Spannweite von 3,20 Meter der Schneegeier-Dame Gabi (8) kann Falkner Hans-Peter Herrmann (38) nicht mithalten.
Mit der Spannweite von 3,20 Meter der Schneegeier-Dame Gabi (8) kann Falkner Hans-Peter Herrmann (38) nicht mithalten.  © Uwe Meinhold

Der Star unter den mehr als 60 Greifvögeln der Falknerei ist die Schneegeier-Dame Gabi (8).

Schon in der Volière sitzend ist der ein Meter große Vogel, der im Himalaja heimisch ist, imposant.

Wenn Gabi ihre Flügel auf eine Spannweite von 3,20 Meter ausbreitet, stockt dem Publikum regelmäßig der Atem.

"Sie ist unsere Diva und das weiß sie auch", meint Falkner Hans-Peter Herrmann (38).

"Gabi fliegt oft nur ganz knapp über die Besucher hinweg und die Leute ducken sich. Ich denke, genau deshalb macht sie das mit Absicht immer wieder. Sie findet das cool."

Mit mehr als zehn Kilogramm ist Gabi ein echtes Schwergewicht.

Berührungsängste hat die Geierdame nicht: "Sie setzt sich auch mal unvermittelt zwischen zwei Gäste direkt ins Publikum und lässt sich dann nur mit einem Leckerli dazu bewegen, diesen Platz wieder zu verlassen", so der Falkner.

Titelfoto: Uwe Meinhold

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