Schlag gegen Hacker-Gruppe aus Russland: Deutscher festgenommen
Von Isabell Scheuplein
Frankfurt am Main/Wiesbaden/Landkreis Stormarn - Sicherheitsbehörden aus Hessen und Schleswig-Holstein sind gegen eine mutmaßliche Hacker-Gruppe vorgegangen und haben einen Beschuldigten festgenommen.
Der Mann soll einem Kollektiv angehört haben, dessen Mitglieder größtenteils von Russland aus arbeiteten, wie das Landeskriminalamt in Wiesbaden und die Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (ZIT) der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main mitteilten.
Der 24-Jährige aus dem Landkreis Stormarn in Schleswig-Holstein stehe unter anderem unter dem Verdacht der Unterstützung einer kriminellen Vereinigung im Ausland und der Beihilfe zur Computersabotage in einem besonders schweren Fall.
Ihm werde vorgeworfen, die Durchführung von gezielten Überlastungsangriffen auf Webseiten und andere Services zum Zweck der Computersabotage (sogenannte DDoS-Angriffe) ermöglicht zu haben.
Er soll dazu im Internet kriminelle Dienstleistungen beworben haben, die die Angriffe auch ohne tiefergehende technische Fähigkeiten ermöglichten.
Dadurch habe der Mann bundesweite DDoS-Angriffe des Kollektivs "KillNET" auf Internetpräsenzen in den Bereichen Sicherheit, Infrastruktur und Finanzen ermöglicht.
Mehrere Datenträger sichergestellt
Das ideologisch geprägte Kollektiv habe sich als Unterstützer Russlands positioniert und führe Cyberangriffe im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine durch.
Das Kollektiv sei seit zwei Jahren für eine Reihe dieser DDoS-Angriffe verantwortlich. Die Wohnung des 24-Jährigen sei durchsucht und mehrere Datenträger seien sichergestellt worden.
Der Präsident des Hessischen Landeskriminalamtes (HLKA), Andreas Röhrig, erklärte, die meisten Akteure des Kollektivs hielten sich in Russland auf, was operative Maßnahmen erschwere.
"Umso erfreulicher ist es, dass der Beschuldigte, welchem eine maßgebliche Beteiligung und Rolle bei KillNet zugeschrieben wird, durch intensive Ermittlungen des HKLA in Deutschland festgenommenen werden konnte", fügte Röhrig hinzu.
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