Angst an Mädchenschule! Direktor warnt vor steigender Kriminalität: Schulweg nur "in Gruppen" gehen

Regensburg - Die Hauptstadt der Oberpfalz hat ein Problem: steigende Kriminalität rund um den Regensburger Hauptbahnhof. In der Nachbarschaft liegen auch zwei Mädchenschulen. Der Direktor wurde jetzt aktiv.

Die Gegend rund um den Regensburger Hauptbahnhof hat mit steigender Kriminalität zu kämpfen.
Die Gegend rund um den Regensburger Hauptbahnhof hat mit steigender Kriminalität zu kämpfen.  © privat/Hannah Seidler

Rein präventiv, wie Schulleiter Dr. Hans Lindner gegenüber der "Bild" mitteilte, schrieb er einen Warnbrief an die Eltern. Konkrete Vorfälle mit den Schülerinnen des St.-Marien-Gymnasiums und der dazugehörigen Realschule hätte es noch keine gegeben.

"Unabhängig von der Tageszeit sollten Ihre Töchter den Schulweg am besten in Gruppen antreten, nur gut ausgeleuchtete Straßen benutzen", zitiert die "Bild" aus dem ihr vorliegendem Schreiben vom 30. Januar.

Selbst tagsüber seien die Straßen und Wege rund um die beiden Schuleinrichtungen "Kriminalitätsschwerpunkte".

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Die Fälle von Straftaten rund um das Regensburger Bahnhofsviertel sei im vergangenen Jahr laut dem Bericht deutlich angestiegen.

Erst vor wenigen Tagen sorgte die Vergewaltigung einer 27-Jährigen am helllichten Tag in der Fürst-Anselm-Allee für Aufsehen. Verdächtigt wurden zwei Männer mit "arabischem Aussehen". Nach Sichtung der Videos und Zeugenbefragungen wird jedoch nun gegen das mutmaßliche Opfer ermittelt.

Es sei mit hoher Wahrscheinlichkeit so, dass die Straftat nur vorgetäuscht wurde.

Fälle von Sexualstraftaten und Attacken steigen offenbar an

Alleine zur Schule? Um den Regensburger Hauptbahnhof bittet ein Schulleiter zweier Mädchenschulen, in Gruppen zu bleiben.
Alleine zur Schule? Um den Regensburger Hauptbahnhof bittet ein Schulleiter zweier Mädchenschulen, in Gruppen zu bleiben.  © 123RF/tan4ikk

Wenige Tage später wurde ein weiteres Sexualdelikt – eine 29 Jahre alte Frau war das Opfer – angezeigt. Wieder in der Nähe des Bahnhofs, dieses Mal bei der Römermauer. Zwei polizeibekannte Tatverdächtige sitzen derzeit in U-Haft.

Die Meldungen – seien sie zum Teil auch offenbar falsch gewesen – verunsichern die Menschen rund um das Bahnhofsviertel.

Entsprechend wollte der Schulleiter wohl Eltern und Schülerinnen frühzeitig für das Thema sensibilisieren und Vorschläge anbieten, damit die Kinder sicher zur Schule und wieder nach Hause kommen.

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2023 hätten sich laut Meldungen die Fälle unter anderem von Sexualstraftaten und Körperverletzungen in dem Gebiet deutlich erhöht.

Auch Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (67) ist sich laut einem Gespräch mit "Bild" der Situation vor Ort bewusst: "Das Polizeipräsidium Oberpfalz hat den klaren Auftrag, die Kriminalität im Umfeld des Regensburger Hauptbahnhofs konsequent zu bekämpfen."

Polizei und Ordnungsdienst hätten in dem Bereich die Präsenz erhöht.

Titelfoto: Montage: privat/Hannah Seidler + 123RF/tan4ikk

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