Bier-Versuche: Bayern trinken immer weniger Gerstensaft, Brauereien setzen auf Alternative

München - Hopfen und Malz - nicht in meinen Hals. Dieses Motto scheinen immer mehr Menschen für sich entdeckt zu haben - auch in Bayern. Denn der Gerstensaft-Konsum sinkt. Brauereien setzen auf einen Plan B.

Das flüssige Gold verliert zunehmend an Stellenwert in der deutschen Gesellschaft. Die Bier-Macher setzen jetzt zunehmend auf zwei ganz spezielle Brauerei-Rösser.
Das flüssige Gold verliert zunehmend an Stellenwert in der deutschen Gesellschaft. Die Bier-Macher setzen jetzt zunehmend auf zwei ganz spezielle Brauerei-Rösser.  © Silas Stein/dpa

Im Biertrinker-Bundesland Bayern haben die Hersteller beim Absatz im Inland - im Vergleich zum Vorjahr - ein Minus von etwa 570.000 Hektolitern hinnehmen müssen.

"Wir sind von unserem Allzeittief aus der Coronazeit nur noch ein paar Schluck entfernt", fasste Lothar Ebbertz, Hauptgeschäftsführer des Bayerischen Brauerbundes, am Mittwoch in München bildlich zusammen.

Und Brauerpräsident Georg Schneider fügte an: "Fitnessstudio statt Stammtisch" sei die neue Devise. Die älter werdende Gesellschaft sei ebenfalls ein Faktor. Außerdem habe sich die allgemeine Einstellung zum Biertrinken geändert.

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Zu der ungünstigen Situation für die Produzenten kommt noch ein wirtschaftliches Dilemma. Während einerseits die Kosten der Herstellung und des Transports steigen, gehen manche Brauereien mit ihren Verkaufspreisen runter, um der nachlassenden Nachfrage entgegenzusteuern.

Rund 40 Prozent der Braustätten in Deutschland stehen in Bayern - doch das Brauerei-Sterben habe längst begonnen.

Doch es gebe einen vielversprechenden Plan B für die Bier-Macher. Und international gesehen sogar noch einen Plan C.

Alkoholfreies Bier und Auslands-Nachfrage als Hoffnungsschimmer

Im Inland setzt man verstärkt auf den Vertrieb von alkoholfreien Biersorten. Dort sei der Absatz beim bayerischen Bier immerhin im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Wenn auch nur um zwei Prozent, aber immerhin.

60 Prozent davon seien alkoholfreie Weißbiere gewesen und Brauerpräsident Schneider bezeichnete derartige Alternativen als "wirklich tolle Sportgetränke".

International gesehen keimt ebenfalls Hoffnung auf. "Ein Viertel des in Bayern hergestellten Bieres wird mittlerweile im Ausland getrunken", so Ebbertz. Das liege damit um zehn Prozentpunkte über dem bundesweiten Durchschnitt.

Titelfoto: Silas Stein/dpa

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