Braunbär reißt Schafe! Berufsjäger rät: "Nur mit Pfefferspray in den Wald"

Rosenheim - In Bayern treibt sich - nahe der österreichischen Grenze - seit dieser Woche ein Braunbär herum. Dieser hat im oberbayerischen Landkreis Rosenheim auf einer Alm zwei Schafe gerissen und ein weiteres verletzt. Das Tier musste ebenfalls getötet werden.

Berufsjäger Sepp Hoheneder rät im Wald zur Vorsicht.
Berufsjäger Sepp Hoheneder rät im Wald zur Vorsicht.  © NEWS5 / Merzbach

Um einen sogenannten "Problembären" soll es sich nach ersten Erkenntnissen der Behörden jedoch - noch - nicht handeln.

Am Freitag gab das Bundesamt für Naturschutz (BfN) bekannt, dass man nicht von einer baldigen Rückkehr der Tiere ausgeht.

Zur Beruhigung der Bevölkerung trägt das aufgrund der aktuellen Vorfälle vermutlich nur bedingt bei. Zumal das BfN von einer generellen Ansiedelung gesprochen hat, nicht von Bären, die "zu Besuch" über die Grenze wandern.

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Der aktuelle Fall lässt Bevölkerung und Behörden entsprechend vorsichtig sein. Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber (52, Freie Wähler) verkündete bereits: "Bayern ist auf das Thema Bär vorbereitet." Die Sicherheit der Menschen stehe an oberster Stelle.

Zu einer Begegnung zwischen Mensch und Tier ist es aktuell noch nicht gekommen. Zumindest in Deutschland. In Norditalien wurde Anfang April ein 26 Jahre alter Jogger von einem Braunbären angegriffen und getötet.

Sepp Hoheneder hat eine frische Bärenspur im Schlamm entdeckt.
Sepp Hoheneder hat eine frische Bärenspur im Schlamm entdeckt.  © NEWS5 / Merzbach (2)

Vor einem Braunbären weglaufen? Schlechte Idee

Gespür für Schnee: In Bayern sind Hinweise auf Braunbären im Grenzgebiet zu Österreich entdeckt worden.
Gespür für Schnee: In Bayern sind Hinweise auf Braunbären im Grenzgebiet zu Österreich entdeckt worden.  © NEWS5 / Merzbach

Wie inzwischen nach DNS-Auswertung bekannt wurde, ist der als "Gaia" bekannte Braunbär ("JJ4") für den Tod des jungen Mannes verantwortlich. "JJ4" ist die Schwester des 2006 erschossenen "Problembären Bruno".

Sepp Hoheneder, seines Zeichens Berufsjäger, rät zur Vorsicht. Und dass man sich vorbereiten sollte: "Einige Pfeffersprays sind für die Tierabwehr gedacht. Die sind erlaubt und sie dürfen nicht mehr als zwei Meter sprühen", so der Experte. "Pfefferspray aus zwei Metern ist gut. Oder einfach sich zurückziehen, wenn das möglich ist", rät er weiter.

Sehr viel mehr könne man beim Treffen mit den überwiegend nachtaktiven Tieren kaum machen. Weglaufen würde auf jeden Fall wenige Erfolgschancen mit sich bringen.

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Die Wahrscheinlichkeit, dem Bären über den Weg zu laufen, stuft er als so gering ein, wie bei Gewitter von einem Blitz betroffen zu werden: "Wahrscheinlich ist es nicht, aber wenn es passiert, ist es ungut."

Laut Bundesamt für Naturschutz gebe es viele Hinweise dafür, dass sich derzeit Braunbären im Grenzgebiet Deutschland-Österreich aufhalten würden.

Titelfoto: NEWS5 / Merzbach (3)

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