Ferien-Ende: So bereiten sich Lehrer nach der Cannabis-Legalisierung auf Schul-Alltag vor

München - Genau eine Woche nach der Cannabis-Legalisierung enden in Bayern die Osterferien und bringen für die Lehrer und Schulleiter neue Herausforderungen mit sich.

Schul-Tüte: Die Lehrer und Schulleiter müssen sich mit dem Ende der Ferien erstmals direkt mit der Cannabis-Legalisierung beschäftigen.
Schul-Tüte: Die Lehrer und Schulleiter müssen sich mit dem Ende der Ferien erstmals direkt mit der Cannabis-Legalisierung beschäftigen.  © 123rf/Peter Ksinan

Auch wenn sich die teilweise dystopischen Prognosen mancher kritischen Politiker bisher in keiner Weise in dieser Art realisiert haben, stellt der erleichterte und vor allem entkriminalisierte Zugang zu den THC-Blüten die Lehreinrichtungen vor mögliche Probleme.

"Die Teillegalisierung von Cannabis gilt es jetzt kritisch zu begleiten. Selbstverständlich werden Schülerinnen und Schüler jetzt Fragen stellen, Cannabis vielleicht auch ausprobieren wollen und dabei vielleicht an Grenzen kommen", sagt Simone Fleischmann, Vorsitzende des Bayerischen Lehrerverbandes (BLLV), auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur (DPA).

"Drogen und Suchtmittel ganz gleich welcher Art haben an unseren Schulen keinen Platz", heißt es vonseiten des Kultusministeriums. Dabei wird sich gar nicht zu sehr auf Cannabis eingeschossen, die Aussage gilt allgemein.

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"Die Auseinandersetzung und die Sensibilisierung für die Gefahren einer Suchtabhängigkeit gehören schon seit vielen Jahren zum Bildungs- und Erziehungsauftrag."

Alkohol beispielsweise hat bekanntlich auch nichts an derartigen Einrichtungen verloren. Doch auch abseits des Pausenhofs wird dieses Thema gegenwärtig sein, wie Fleischmann erörtert.

Jugendalter bedeutet auch ein "Austesten von Grenzen"

Schließlich sei das Jugendalter seit jeher auch durch das "Austesten von Grenzen" geprägt. Entsprechend gäbe es – wie schon immer – an den Schulen Aufklärung, rechtliche Informationen und Handlungsempfehlungen für die Lehrkräfte.

Auch werde vor allem jetzt ein Fokus auf Präventions- und Interventionsprojekte gelegt. "Wie immer, wenn es gesellschaftliche Veränderungen gibt, die in neue Gesetze münden, muss Schule in der Konsequenz präventiv und interventiv agieren", so Fleischmann.

Interventiv, also in einem vermittelnden Umgang, will man dabei auch mit den Eltern zusammenarbeiten und das Kultusministerium möchte mit seinem Aufklärungsprojekt "Cannabis – quo vadis?" einen weiteren, bayernweiten Beitrag leisten.

Titelfoto: 123rf/Peter Ksinan

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