Kind schwer verletzt: Bürgermeister (†68) stirbt bei Rettungseinsatz

Aidenbach - Karl Obermeier (68), der Bürgermeister des Marktes Aidenbach im niederbayerischen Landkreis Passau, ist überraschend gestorben. Er erlitt bei einem Rettungseinsatz eine Herzattacke.

Der eigentliche Rettungseinsatz um ein neun Jahre altes Kind war so gut wie zu Ende, da brach Aidenbachs Bürgermeister Karl Obermeier plötzlich zusammen und starb kurz darauf.
Der eigentliche Rettungseinsatz um ein neun Jahre altes Kind war so gut wie zu Ende, da brach Aidenbachs Bürgermeister Karl Obermeier plötzlich zusammen und starb kurz darauf.  © Marcel Kusch/dpa

Wie TAG24 berichtete, war am Montagabend ein neunjähriger Junge auf einem Flachdach durch eine Lichtkuppel gekracht und hatte sich schwer verletzt.

Die "Passauer Neue Presse" berichtete zuerst davon, dass Obermeier vor Ort - wie er das immer wieder bei größeren Einsätzen machte - war.

Als die Feuerwehr mit der Bergung des Kindes fertig war, sei der Bürgermeister zusammengebrochen.

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Ersthelfer kümmerten sich um den 68-Jährigen und übergaben ihn dem medizinischen Fachpersonal. Auf dem Weg ins Krankenhaus starb der CSU-Politiker trotz sofortiger notärztlicher Versorgung.

Der zweite Bürgermeister der Marktgemeinde, Robert Grabler (CSU), bestätigte den Vorfall gegenüber dem "Bayerischen Rundfunk". Die Gemeinde stehe laut Grabler unter Schock.

15 Jahre lang war Karl Obermeier Bürgermeister und hatte sich vor allem für die städtebauliche Entwicklung und das Bildungswesen eingesetzt.

Historische Freilichtspiele sollen nicht abgebrochen werden

Als Sprecher der Bürgermeister im Landkreis Passau schrieb er einen Brandbrief an Markus Söder (56, CSU), um den "Bürokratie-Wahnsinn" in Bayern zu stoppen. In dieser Sache traf er sich zuletzt mit dem bayerischen Ministerpräsidenten.

Die Gemeinde Aidenbach feiert derzeit die Historischen Freilichtspiele um die Bauernschlacht im Jahr 1706, die an die letzten Widerstandskämpfe der revoltierenden Bauern gegen die kaiserlich-habsburgische Besatzung erinnern.

Nun soll laut Grabler darüber beraten werden, ob die Feierlichkeiten abgebrochen werden sollen.

Der hiesige Kulturverein soll sich laut Informationen der "Süddeutschen" fest vorgenommen haben, die Aufführungen am kommenden Freitag und Samstag - trotz des plötzlichen Todes ihres Bürgermeisters - fortzusetzen.

"Wir spielen für ihn, das würde ihn am meisten freuen", wird ein Sprecher zitiert.

Titelfoto: Marcel Kusch/dpa

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