Nach schlechten Pisa-Ergebnissen: Stolz kündigt Förderprogramme für Mathe und Deutsch an

München - Bayerns Kultusministerin Anna Stolz (41, Freie Wähler) hat nach dem schlechten Abschneiden Deutschlands bei der Pisa-Studie Förderprogramme für Mathe und Deutsch angekündigt.

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (56, CSU, l.) und Kultusministerin Anna Stolz (41, Freie Wähler) wollen die seit Jahren zunehmend schlechten Umstände im Bildungsbereich endlich in Angriff nehmen.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (56, CSU, l.) und Kultusministerin Anna Stolz (41, Freie Wähler) wollen die seit Jahren zunehmend schlechten Umstände im Bildungsbereich endlich in Angriff nehmen.  © Sven Hoppe/dpa

Bei einem Schulbesuch in München am Donnerstag bezeichnete die Ministerin die Resultate beim internationalen Vergleichstest als "alarmierend".

Auch Ministerpräsident Markus Söder (56, CSU) betonte die Dringlichkeit des Themas Bildung. "So kann es auf Dauer nicht bleiben. Wir haben seit Jahren einen absteigenden Trend der Bildungsergebnisse in ganz Deutschland", sagte Söder bei dem Termin in einer Münchner Mittelschule.

Schulen hätten heute viel größere Herausforderungen und müssten Integration und Inklusion schaffen. Das führe zu einer "großen Überfrachtung" für die Lehrerinnen und Lehrer, sagte Söder.

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Ganz entscheidend sei, dass zunächst richtig Deutsch gelernt werde, sagte Söder. "Wir reden heute über Fremdsprachen, wo noch nicht das Deutsch mal richtig gesprochen wird."

Stolz bekräftigte Söders Forderung, dass es wieder mehr um die Grundkompetenzen gehen müsse. In der Grundschule müsse man sich auf Rechnen, Schreiben und Lesen konzentrieren.

Lehrkräfte sollen mit weniger Bürokratie belastet werden

Gleichzeitig betonte die Ministerin, der Schlüssel zu guter Bildung seien genug grundständig ausgebildete Lehrkräfte. "Insofern werden wir jetzt zügig neue Stellen schaffen", sagte Stolz.

Kurzfristig seien dafür auch die vorhandenen Quereinsteigerprogramme gut. Es müsse aber auch darum gehen, den Beruf durch mehr Flexibilität und mehr Praxisphasen in der Ausbildung attraktiver zu machen. Die vorhandenen Lehrkräfte wolle sie außerdem durch zusätzliche Verwaltungsangestellte und eine Entbürokratisierung entlasten, sagte die Ministerin.

"Ich möchte, dass sich unsere Lehrkräfte wieder auf das Kerngeschäft konzentrieren können, also auf die pädagogische Arbeit, mehr Zeit für die Kinder haben, mehr Zeit für die Bildung haben."

Titelfoto: Sven Hoppe/dpa

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