Rotes Kreuz bittet vor Jahreswechsel um Blutspenden: "Wir machen uns etwas Sorgen"

Ratingen - Rund um den Jahreswechsel ruft das Deutsche Rote Kreuz (DRK) verstärkt zu Blutspenden auf.

Anfang 2023 waren die Lager beim DRK-Blutspendedienst fast leer. Ein öffentlicher Hilferuf rüttelte viele Menschen auf.
Anfang 2023 waren die Lager beim DRK-Blutspendedienst fast leer. Ein öffentlicher Hilferuf rüttelte viele Menschen auf.  © Robert Michael/dpa

Der zuletzt erfreuliche Trend dabei habe sich in den vergangenen Wochen wieder abgeschwächt, sagte Stephan David Küpper, Sprecher des DRK-Blutspendedienstes West. Ein Grund dafür sei wahrscheinlich, dass es zurzeit viele Krankheitsfälle in der Bevölkerung gebe.

"Es schrillen noch nicht die Alarmglocken, aber wir machen uns etwas Sorgen", sagte Küpper.

Nach der Corona-Zeit und einem sehr schwachen Start ins Jahr 2023 habe sich der Bestand an Blutkonserven in den folgenden Monaten spürbar erholt.

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"Am Jahresanfang hatten wir eine so katastrophale Versorgungslage, dass wir nicht einmal mehr unsere eigene Notfallbevorratung gewährleisten konnten", sagte Küpper.

Nach einem dramatischen Appell an die Öffentlichkeit hätten aber viele Menschen Blut gespendet. Die Lage habe sich deutlich verbessert und sei sogar über die Sommerferien stabil geblieben.

Für dauerhafte Reserven: Menschen müssen regelmäßig spenden gehen

Um mehr Blutspender zu werben, geht das DRK aber auch neue Wege.
Um mehr Blutspender zu werben, geht das DRK aber auch neue Wege.  © Britta Pedersen/dpa

Um dauerhaft ein gutes Polster an Blutkonserven zu haben, müssten mehr Menschen regelmäßig spenden gehen, sagte Küpper. Das DRK versuche mit gezielten Kampagnen vor allem Jüngere anzusprechen.

Neu sei der Versuch, mit "Pop-up"-Blutspendestationen Spender in Einkaufszentren zu gewinnen. Dies sei in den vergangenen Monaten bereits in Dortmund, Düsseldorf und Leverkusen erfolgreich erprobt worden.

"Wir schaffen so die Gelegenheit, gewissermaßen im Vorbeigehen beim Shopping Blut zu spenden", sagte Küpper. In großen Städten könne dies eine zusätzliche Möglichkeit sein, Menschen zu erreichen.

Titelfoto: Robert Michael/dpa

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