Schleuser-Affäre in NRW: Dürener Landrat vom Dienst enthoben

Düren/Köln - Die Schleuser-Affäre rund um den Dürener Landrat Wolfgang Spelthahn (61, CDU) zieht weitere Kreise: Am Freitag hat die Bezirksregierung Köln den Politiker vorläufig vom Dienst erhoben.

CDU-Politiker Wolfgang Spelthahn (61) wurde am Freitag aus seinem Amt enthoben.
CDU-Politiker Wolfgang Spelthahn (61) wurde am Freitag aus seinem Amt enthoben.  © IMAGO / Political-Moments

Zuvor wurde gegen den 61-Jährigen wegen des Verdachts auf Bestechlichkeit ermittelt.

"Diese Maßnahme dient dem Schutz der Beteiligten sowie der weiteren Verfahrenssicherung", teilt die Bezirksregierung dazu mit.

Bereits im Juli hatten Ermittler der Düsseldorfer Staatsanwaltschaft Spelthahns Büro und seine Privaträume durchsucht. "Wir haben Beweismittel sichergestellt", sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft damals.

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Zuvor waren Hinweise bei den Ermittlern eingegangen, dass Spelthahn womöglich in die Schleuser-Affäre verstrickt sei, wegen der im April dieses Jahres eine bundesweite Razzia durchgeführt worden war.

Schleuserbande soll Aufenthaltstitel für reiche Menschen aus China und dem Oman ergaunert haben

Im April hatten Polizeibeamte bundesweit zahlreiche Büros und Wohnhäuser nach Beweisen durchsucht.
Im April hatten Polizeibeamte bundesweit zahlreiche Büros und Wohnhäuser nach Beweisen durchsucht.  © Gianni Gattus

Im Kern ging es dabei darum, dass eine professionell durchorganisierte Schleuser-Gruppe reichen Menschen aus China und dem Oman gegen die Zahlung von bis zu sechsstelligen Geldbeträgen Aufenthaltsgenehmigungen in Deutschland verschafft haben soll.

Damit das klappte, sollen Scheinfirmen gegründet worden sein, um den Eindruck zu erwecken, die Ausländer würden in Deutschland tatsächlich auch arbeiten. Dazu wurden Wohnungen und Häuser für die Einwanderer organisiert.

Spelthahn selbst hatte sich, kurz nachdem die Ermittlungen gegen ihn öffentlich wurden, noch unwissend gestellt. "Ich weiß nicht, weshalb ich konkret beschuldigt werde. Ich habe mir nichts vorzuwerfen und werde alles tun, um diesen Anfangsverdacht zu entkräften", teilte der CDU-Politiker damals mit.

Titelfoto: IMAGO / Political-Moments

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