Ernsthaft jetzt?! Ministerpräsidentin Malu Dreyer will Rheinland-Pfalz umbenennen

Bad Ems - Zum Beginn des großen Landesfestes von Rheinland-Pfalz in Bad Ems (Rhein-Lahn-Kreis) hat Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) mit einer Aussage für große Verwirrung gesorgt.

Zukünftig Rheinlandpfalz anstatt Rheinland-Pfalz? Mit diesem Vorschlag hat Ministerpräsidentin Malu Dreyer (62, SPD) auf dem Landesfest für einige Verwirrung gesorgt.
Zukünftig Rheinlandpfalz anstatt Rheinland-Pfalz? Mit diesem Vorschlag hat Ministerpräsidentin Malu Dreyer (62, SPD) auf dem Landesfest für einige Verwirrung gesorgt.  © Sebastian Gollnow/dpa

Denn die 62-Jährige schlug vor, den Bindestrich in dem 1946 gegründeten Bundesland zukünftig einfach wegzulassen. Aus Rheinland-Pfalz würde dann also Rheinlandpfalz. "Diese sehr unterschiedlichen Regionen sind sehr stark zusammengewachsen. Also heute könnte man auch den Bindestrich weglassen", sagte sie bei der Eröffnung des Events am heutigen Freitag.

Ernsthaft jetzt? Nein, denn um schlechter Laune bei allen Fans des lieb gewonnenen Bindestriches vorzubeugen, ruderte die Ministerpräsidentin auch gleich wieder zurück. Das Ganze war nur symbolisch gemeint, um den Zusammenhalt im neuntgrößten Bundesland zu verdeutlichen. Und außerdem: "Es schreibt sich dann so schlecht."

Hintergrund ist, dass Rheinland-Pfalz nach dem Zweiten Weltkrieg aus mehreren Regionen zusammengesetzt wurde, die ursprünglich eine andere Zugehörigkeit hatten.

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So besteht das Land aus ehemaligen Landesteilen Preußens, dem ehemaligen bayerischen Regierungsbezirk Pfalz und dem früher zu Hessen gehörenden linksrheinischen Rheinhessen.

Rheinland-Pfalz musste nach dem Zweiten Weltkrieg erst einmal zusammenwachsen

Das Landeswappen des 1946 entstandenen Bundeslandes Rheinland-Pfalz zeigt die Symbole der früheren Kurfürstentümer Trier, Mainz und Pfalz.
Das Landeswappen des 1946 entstandenen Bundeslandes Rheinland-Pfalz zeigt die Symbole der früheren Kurfürstentümer Trier, Mainz und Pfalz.  © Frederik von Erichsen/dpa

Es dauerte also einige Zeit, bis sich die Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer mit ihrem Bundesland identifizieren konnten. Das sei aber mittlerweile geschehen, betonte Dreyer. Auch das zum 37. Mal stattfindende Landesfest habe einen entscheidenden Teil zum Gemeinschaftsgefühl beigetragen.

"Ich glaube aber tatsächlich, dass so Dinge wie der Rheinland-Pfalz-Tag dafür stehen, dass die Identität miteinander auch gewachsen ist", sagte Dreyer. "Dass viele Bürger und Bürgerinnen sich als Rheinland-Pfälzer auch empfinden."

Vom Freitag bis zum kommenden Sonntag wird die Veranstaltung dauern, zu der rund 150.000 Besucher erwartet werden.

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Zu den namhaften musikalischen Gästen gehören unter anderem Alice Merton (29), Juli, Leony (25) und Max Mutzke (42).

Titelfoto: Bild-Montage: Frederik von Erichsen/dpa, Sebastian Gollnow/dpa

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