Ab morgen in Sachsen Impftermine für über 60-Jährige buchbar

Dresden - Vergiftetes Geschenk oder besondere Chance? Das DRK Sachsen schaltet ab Donnerstag Zehntausende Extraimpftermine frei.

DRK-Sprecher Kai Kranich vor dem Impfzentrum in Dresden.
DRK-Sprecher Kai Kranich vor dem Impfzentrum in Dresden.  © Petra Hornig

Bedingung: Wer bucht, muss den Stoff von AstraZeneca nehmen. "Für den Zeitraum vom 9. April bis voraussichtlich Mitte April werden ca. 50.000 zusätzliche Impfangebote mit dem Impfstoff des Herstellers von AstraZeneca organisiert", informierte DRK-Sprecher Kai Kranich am Mittwoch.

"Zur Durchführung dieses temporären Zusatzangebotes werden die Öffnungszeiten und Kapazitäten in den dreizehn sächsischen Impfzentren ausgeweitet."

Buchbar sind die Termine den Angaben zufolge für Bürger ab 60 ohne (!) gesonderte Voraussetzungen. Doch Kranich betont: "Jede Person, die dieses Impfangebot wahrnehmen möchte, muss sich im Vorfeld darüber klar sein, dass ausschließlich der Impfstoff des Herstellers AstraZeneca eingesetzt wird."

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Für die Buchung werde auf dem schon eingeführten sächsischen Impfportal ein gesonderter Menüpunkt programmiert. Konkret ab Donnerstag, 8. April, 8 Uhr.

Telefonische Buchungen dafür – und nur dafür – gibt es nicht. Moderne Online-Welt in Deutschland: Um die Erweiterung im Online-Buchungssystem verfügbar zu machen, wird es am 7. April, ab 20 Uhr zu einem mehrstündigen System-Update kommen.

"In dieser Zeit wird das Online-Terminbuchungssystem nicht erreichbar sein, wofür wir um Verständnis bitten", so das DRK. Auch allgemein wird AstraZeneca wieder in den Impfzentren verimpft. Da jedoch gilt: "Alle bestehenden Termine von Menschen, die unter 60 Jahren sind, werden anhand der aktuellen Impfempfehlung auf Impfstoffe der Hersteller BioNTech/Pfizer oder Moderna umgestellt."

DRK warnt vor Betrugsversuchen

Für die Extratermine wird AstraZeneca verimpft.
Für die Extratermine wird AstraZeneca verimpft.  © Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/ZB

Und alle bestehenden Termine von Impfwilligen ab 60 Jahren, die auf ihren Termin-Unterlagen die Impfstoffvorauswahl des Herstellers AstraZeneca vermerkt haben, behalten ihr Impfangebot mit eben diesem Impfstoff, so das DRK Sachsen.

Dazu zählten 6000 Personen aus den Prioritätsgruppen 1 und 2, die bereits einen bestätigten Termin haben. Diese Personen erhalten eine E-Mail mit dem aktuellen Stand, erklärte Kranich.

"In den meisten Impfzentren wird Mitte April der Einsatz des Impfstoffes des Herstellers von AstraZeneca für die Erstimpfungen enden. Die entsprechenden Zweitimpftermine werden weiterhin, gemäß der Terminbestätigung, in den Impfzentren abgedeckt. Zukünftig soll der AstraZeneca-Impfstoff dann vordergründig an die Hausarztpraxen ausgeliefert werden."

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Zugleich warnt das DRK Sachsen vor Betrugsversuchen: "Aufgrund vereinzelter Betrugsfälle weisen wir nochmals darauf hin, dass das Registrieren und Buchen von Impfterminen ausschließlich über das Onlineportal bzw. die kostenfreie Hotline 0800/0899089 möglich ist. Impftermine werden weder durch Haustürgeschäfte oder telefonische Drittanbieter vergeben, noch können Impftermine käuflich erworben werden. Wir bitten die Bürger dringend um Vorsicht und Meldung bei fragwürdigen Angeboten."

Titelfoto: Petra Hornig

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