Anschlag auf Spreehotel: Ermittler gehen von rechtem Motiv aus

Bautzen - Bei dem Anschlag auf eine geplante Flüchtlingsunterkunft im ehemaligen Bautzener "Spreehotel" im Oktober 2022 gehen die Behörden inzwischen von einem fremden- oder ausländerfeindlichen Hintergrund aus.

Die Umstände des 2022 ereigneten Anschlags auf das ehemalige Spreehotel sprechen laut den Ermittlern für politisch rechts motivierte Kriminalität.
Die Umstände des 2022 ereigneten Anschlags auf das ehemalige Spreehotel sprechen laut den Ermittlern für politisch rechts motivierte Kriminalität.  © Heiko Rebsch/dpa

Die Ermittlungen wegen des Verdachts der schweren Brandstiftung dauern an "und werden weiterhin mit hoher Intensität betrieben", wie es in der Antwort des Innenministeriums auf eine Kleine Anfrage der AfD im Landtag vom 17. März zum Ermittlungsstand heißt.

Die Umstände der Tat - Ziel des Angriffs, Zeitpunkt, Art und Weise - sprächen für politisch rechts motivierte Kriminalität. Der oder die Täter sind bisher nicht gefasst, nach Angaben der Staatsanwaltschaft Görlitz wird das Verfahren "noch gegen unbekannt" geführt.

Am Morgen des 28. Oktober war im ehemaligen "Spreehotel" ein Feuer ausgebrochen, nachdem Fensterscheiben eingeworfen wurden. In der Woche danach sollten erste Flüchtlinge in das Haus einziehen. Vier Mitarbeiter des Hoteleigentümers, die im Gebäude übernachteten, blieben unverletzt.

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Das Areal wird laut Innenministerium inzwischen stärker bestreift, "um das Risiko weiterer möglicher Brandstiftungen zu minimieren".

Die ersten Flüchtlinge zogen letztlich mit Verspätung Ende November 2022 in das frühere Hotel ein, das von der Arbeiterwohlfahrt betrieben wird. Mit 191 Bewohnern ist es aktuell fast ausgelastet - insgesamt können 195 Personen dort leben.

Titelfoto: Heiko Rebsch/dpa

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