Umfrage-Überraschung in Sachsen: CDU erstmals wieder vor der AfD

Dresden - Würde am Sonntag in Sachsen gewählt, läge die CDU erstmals seit Monaten knapp vor der AfD. Die Union punktet aktuell vor allem bei der älteren, die AfD bei der mittleren Generation. Hält der Trend an, wäre eine Regierungsbildung ohne das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) kaum denkbar.

Wie wäre die Sitzverteilung, wenn am heutigen Sonntag gewählt würde?
Wie wäre die Sitzverteilung, wenn am heutigen Sonntag gewählt würde?  © DPA/Robert Michael

Nach einer Umfrage des Instituts Wahlkreisprognose zwischen dem 6. und 15. März unter 1200 Wahlberechtigten in Sachsen findet die AfD bei den 18- bis 60-Jährigen die meiste Zustimmung, bei den 45- bis 60-Jährigen sind es sogar 39 Prozent (CDU: 33 Prozent). Die älteren Sachsen würden ihr Kreuz dagegen bei der CDU (40) machen (AfD: 30).

Insgesamt käme die CDU bei Landtagswahlen derzeit auf 31,5 Prozent der Stimmen. Ganz knapp dahinter liegt die AfD mit 31 Prozent.

Das BSW käme auf 13,5 Prozent. Dahinter liegen Grüne (6,5), SPD (6), Linke (3) und FDP (1,5). Die Fehlertoleranz beziffert das Institut auf 3,1 Prozent.

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CDU und AfD kämen jeweils auf 28 Direktmandate sowie 43 (CDU) und 42 (AfD) Sitze. Das BSW wäre mit 18 Sitzen im Landtag vertreten, die Grünen mit 9, die Linke mit einem Sitz.

Eine Mehrheitsregierung wäre damit nur unter Beteiligung des BSW möglich.

CDU und AfD schauen angeblich nicht auf Wahlumfragen

"Wen würden Sie wählen, wenn am Sonntag Landtagswahl wäre?" - hier die Anteile der Parteien in Prozent.
"Wen würden Sie wählen, wenn am Sonntag Landtagswahl wäre?" - hier die Anteile der Parteien in Prozent.  © Montage: TAG24-Grafik, dpa/Daniel Schäfer

Eine Koalition mit der AfD, die sich bisher in dieser Frage noch nicht festgelegt hat, schließt die CDU nach wie vor aus.

General Alexander Dierks (36): "Wir schauen nicht auf Umfragen. Wir arbeiten jeden Tag hart für eine gute Entwicklung des Freistaats und dafür, dass Michael Kretschmer seine erfolgreiche Arbeit als Ministerpräsident fortsetzen kann." Am 1. September wolle man deutlich stärkste Kraft werden.

Das will die AfD auch, und zwar fast im selben Wortlaut. "Das eine Institut sagt so, das andere so. Wir arbeiten weiter daran, stärkste Kraft zu werden", sagt AfD-Sprecher Andreas Harlaß (62).

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Eine vergleichbare Reaktion hatte es von der AfD bereits auf die Einstufung als "gesichert rechtsextremistische Bestrebung" durch den sächsischen Verfassungsschutz gegeben.

Michael Kretschmer (48, CDU) soll Ministerpräsident bleiben, wenn es nach der Meinung der meisten Sachsen geht.
Michael Kretschmer (48, CDU) soll Ministerpräsident bleiben, wenn es nach der Meinung der meisten Sachsen geht.  © dpa/Hendrik Schmidt

Und dann noch das: Würde der Ministerpräsident in Sachsen direkt gewählt, würden sich laut der Umfrage 59 Prozent für Amtsinhaber Michael Kretschmer (48, CDU, +3 im Vergleich zum Januar) entscheiden, 24 Prozent (-1) für AfD-Landes-Chef Jörg Urban (59).

Titelfoto: DPA/Robert Michael

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