Dauerregen, Gewitter, Sturzfluten: So ist die aktuelle Lage in Sachsen!

Dresden - "Nick" sorgt in Sachsen weiter für bange Blicke gen Himmel. Das Tiefdruckgebiet zwischen Deutschland, Polen und Tschechien wird am Samstag für noch mehr Gewitter und Starkregen sorgen.

Die Werkstatt von Kfz-Meister Axel Haubold (52) in Pirna-Copitz lief am Freitagnachmittag voll.
Die Werkstatt von Kfz-Meister Axel Haubold (52) in Pirna-Copitz lief am Freitagnachmittag voll.  © Daniel Förster

Nachdem die Pegel der sächsischen Flüsse am Freitag mehr und mehr angestiegen waren - u.a. KATWARN hatte Menschen im Landkreis Sächsische Schweiz/Osterzgebirge gewarnt - beruhigt sich die Lage seit der Nacht wieder.

Allerdings hatten Anwohner da schon mit den Wassermassen zu kämpfen, unter anderem die Werkstatt von Kfz-Meister Axel Haubold (52) in Pirna-Copitz lief am Freitagnachmittag voll.

Am Samstagvormittag gab es "nur" noch für den Bereich zwischen Zwickau und Chemnitz bis zur tschechischen Grenze in Südwestsachsen eine hohe Gefährdung der möglicherweise über die Ufer tretenden Zwickauer Mulde und der Nebenarme. In Oberlungwitz (Landkreis Zwickau) stieg der Pegel des Lungwitzbachs bedrohlich an, Anwohner wurden mittels Sirene gewarnt.

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In diesem Gebiet wird vom Landeshochwasserzentrum Sachsen vor Überflutungen landwirtschaftlicher Flächen, bebauter Grundstücke und Keller gewarnt.

Eine mäßige Gefährdung gibt es für die Weiße Elster im Vogtland und Leipziger Tiefland, die Mulde in Mittel- und Nordsachsen sowie die Elbe in Nordsachsen.

Derzeit gefahrlos ist die Lage ungefähr auf einer Linie Freiberg-Döbeln-Riesa nach Osten an den Flüssen Elbe, Spree und Lausitzer Neiße.

In Gersdorf (Landkreis Zwickau) ist der Pegel des Hegebachs ebenfalls bedrohlich angestiegen.
In Gersdorf (Landkreis Zwickau) ist der Pegel des Hegebachs ebenfalls bedrohlich angestiegen.  © B&S

Warnung vor Dauerregen und Sturzfluten

Während die Lage in Ostsachsen entspannt ist, gibt es Unwetter-Warnungen im Südwesten des Freistaats.
Während die Lage in Ostsachsen entspannt ist, gibt es Unwetter-Warnungen im Südwesten des Freistaats.  © Screenshot/umwelt.sachsen.de

Allerdings warnt der Deutsche Wetterdienst (DWD) vor Dauerregen bis etwa 18 Uhr am Samstagabend. Im Laufe des Tages werden bis zu 40 Liter Regen pro Quadratmeter innerhalb von sechs Stunden erwartet, was für kleinere Flüsse und Bäche kritisch werden könnte.

Experten sprechen dann von einer Sturzflut, wenn die Zeitspanne zwischen dem auslösenden Starkregen und dem Anstieg der Wasserstände weniger als eine Stunde beträgt.

Warnungen vor starkem Gewitter mit Windböen bis 60 km/h und Hagel wurden derweil für Nordsachsen ausgesprochen.

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Wichtiger Hinweis: Haltet Euch bei Hochwassergefährdung von Flüssen und Bächen fern, geht und fahrt bei Starkregen nicht in Keller, Tiefgaragen oder Unterführungen und durchquert keine (gering) überfluteten Gebiete zu Fuß.

Kachelmannwetter warnt vor Starkregen am Montag im Erzgebirge

Mit bis zu 80 Litern pro Quadratmetern soll auch die neue Woche mit viel Regen beginnen, twitterte Kachelmannwetter. Vor allem das Erzgebirge sei dann stark betroffen.

UPDATE, 12 Uhr: Lungwitzbach erreicht Alarmstufe 2

Wie des Landeshochwasserzentrum mitteilte, hat der Lungwitzbach in Oberlungwitz (Landkreis Zwickau) um 11 Uhr den Pegelstand von 1,80 Meter überschritten, wodurch nun hier Alarmstufe 2 von 4 gelte.

Derzeit stagniert der Pegel bei etwa 1,82 Meter. Für Alarmstufe 3 müssten zwei Meter überschritten werden.

Zwischenzeitlich musste die S245 zwischen Lobsdorf und Niederlungwitz gesperrt werden, die unter Wasser stand.

Der Lungwitzbach hat die S245 zwischen Lobsdorf und Niederlungwitz geflutet.
Der Lungwitzbach hat die S245 zwischen Lobsdorf und Niederlungwitz geflutet.  © B&S

UPDATE, 13.40 Uhr: Wieder Normalität am Lungwitzbach

Nach Überschreiten der 1,80-Meter-Marke hat sich die Lage am Lungwitzbach wieder entspannt.

Der Pegel sank Stand 13.30 Uhr auf nur noch 1,53 Meter, wodurch es derzeit keine Alarmstufe mehr gibt.

UPDATE, 13.45 Uhr: Nun auch Vogtlandkreis stärker gefährdet

Der Vogtlandkreis ist neben dem Gebiet zwischen Zwickau und Chemnitz am meisten von Hochwasser gefährdet.
Der Vogtlandkreis ist neben dem Gebiet zwischen Zwickau und Chemnitz am meisten von Hochwasser gefährdet.  © Screenshot/umwelt.sachsen.de

Im Bergland des Verlaufs der Weißen Elster im Vogtlandkreis wurde die Hochwassergefahr auf eine mittlere Gefährdung hochgeschraubt. Hier sind nun Überflutungen und Verkehrsbehinderungen möglich.

UPDATE, 16.40 Uhr: Feuerwehr im Landkreis Leipzig im Dauereinsatz

Die Mulde im Landkreis Leipzig steigt im Laufe des Samstags immer weiter an, die Feuerwehr hat vor allem mit den zulaufenden Bächen zu kämpfen.
Die Mulde im Landkreis Leipzig steigt im Laufe des Samstags immer weiter an, die Feuerwehr hat vor allem mit den zulaufenden Bächen zu kämpfen.  © Sören Müller

Im Landkreis Leipzig bei Colditz steigt der Wasserstand der Mulde immer weiter an. Die Ortsfeuerwehren sind aktuell vor allem an den Zuflüssen im Dauereinsatz, da diese auf Grundstücke und Straßen überzutreten drohen.

Das Landeshochwasserzentrum hat bereits am Morgen eine Hochwasserwarnung für das Flussgebiet der Mulde ausgegeben.

UPDATE, 17 Uhr: Entwarnung an Zwickauer Mulde

So sieht die aktuelle Lage im Freistaat aus.
So sieht die aktuelle Lage im Freistaat aus.  © Screenshot/umwelt.sachsen.de

Das Hochwasserfrühwarnsystem gab Entwarnung für den Bereich an der Zwickauer Mulde: Von der hohen Gefährdung (rote Markierung auf der Karte) wurde die Warnung auf eine mittlere Gefährdung (orangefarbene Markierung) zurückgestuft.

Es gäbe jedoch weiterhin leichte Verkehrsbehinderungen in dem Gebiet. Auch seien landwirtschaftliche Flächen und einzelne Keller geflutet worden.

UPDATE, 20 Uhr: Keine Änderungen bei Warnungen

Auch am Abend bleiben die Warnstufen vom späten Nachmittag aktuell. Laut Hochwasserzentrale gibt es keine Änderungen.

Neue Regenschauer von Nordwesten her treffen erst in der Nacht wieder auf den Freistaat. Vor allem in Nordsachsen und Leipzig könnte es dann zu ernsteren Lagen kommen. Bis es soweit ist gehen im Erzgebirge immer wieder kleinere Regenfälle nieder.

Titelfoto: Bildmontage: B&S, Screenshot/umwelt.sachsen.de

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