Der TAG24-Check: Sachsens Landwirtschaft in Zahlen

Dresden - Sachsens Bauern kämpfen weiter - für bessere Preise, weniger Bürokratie und mehr Anerkennung. Doch wie sieht Sachsens Landwirtschaft eigentlich in nackten Zahlen aus? Erste Ergebnisse der repräsentativen Agrarstrukturerhebung (ASE) für 2023 durch den Freistaat geben unter anderem Aufschluss.

Landwirtschaft kann Spaß machen, ist aber oft auch kein Zuckerschlecken.
Landwirtschaft kann Spaß machen, ist aber oft auch kein Zuckerschlecken.  © imago/Westend61

Etwa 6500 landwirtschaftlich produzierende Betriebe gibt es derzeit in Sachsen.

Die landwirtschaftlich genutzte Fläche beträgt zirka 897.200 Hektar. Davon sind 702.846 Hektar Ackerland und 189.657 Hektar Dauergrünland. Auf dem Ackerland wurden angebaut (vorläufige Zahlen Juli 2023, Flächen in Hektar):

  • Getreide: 380.100
  • Weizen: 187.000
  • Gerste: 115.800
  • Roggen und Wintermenggetreide: 33.300
  • Grünernte (Futter und Biogas): 130.400
  • Silomais: 83.600
  • Winterraps: 112.800
  • Hackfrüchte: 21.800
  • Zuckerrüben: 16.200
  • Kartoffeln: 5300
  • Hülsenfrüchte: 16.000
  • Futtererbsen: 7900
  • Sojabohnen: 1300
  • Gartenbau-Erzeugnisse: 3300
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Durchschnittlich nutzt jeder landwirtschaftliche Betrieb etwa 138 Hektar Land. Im Bundesdurchschnitt sind es nur 65 Hektar.

Über 85.000 Hektar ökologisch bewirtschaftete Landfläche in Sachsen

Früher nannte man das Einholen des Getreides Ernteschlacht. Da war was dran ...
Früher nannte man das Einholen des Getreides Ernteschlacht. Da war was dran ...  © imago images/imagebroker

Mehr als 800 Betriebe in Sachsen setzen auf ökologischen Anbau. Ein Plus von 11 Prozent zum letzten Erhebungsjahr 2020.

Ökobetriebe haben damit inzwischen einen Anteil von rund 13 Prozent an den landwirtschaftlichen Betrieben.

85.400 Hektar ökologisch bewirtschaftete Landfläche gibt es schon im Freistaat. Ein Anstieg von 21 Prozent im Vergleich zu 2020. Insgesamt wird damit bereits fast ein Zehntel der landwirtschaftlichen Flächen ökologisch genutzt.

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Zurück ging hingegen die Zahl der landwirtschaftlichen Arbeitskräfte in Sachsen. Sie verringerte sich um acht Prozent auf etwa 27.900.

Davon waren 27 Prozent (7500) Familien-Arbeitskräfte. Hinzu kamen 15.600 ständig Beschäftigte und 4800 Saisonarbeitskräfte.

Zahl der gehaltenen Schweine ging im Freistaat zurück

Schweinefleisch wird in Sachsen immer weniger produziert.
Schweinefleisch wird in Sachsen immer weniger produziert.  © 123RF/gabrielabertolini

Die Zahl der Vieh haltenden Unternehmen blieb fast unverändert bei zirka 4500. Diese hielten (Stichtag 1. März 2023, Stückzahlen):

  • Geflügel: 5,4 Millionen
  • Rinder: 421.700
  • Schweine: 446.500
  • Schafe: 80.100
  • Ziegen: 6900

31 Prozent weniger Schweine wurden im Vorjahr im Vergleich zu 2020 gehalten. Bei Rindern wurde ein Rückgang von fünf Prozent verzeichnet.

Der Sächsische Landesbauernverband (SLB), 1991 gegründet, ist die Interessenvertretung von rund 4600 Mitgliedern, darunter fallen unter anderem 3100 Einzelmitglieder und 1200 landwirtschaftliche Betriebe. Insgesamt gibt es zwölf Regionalverbände.

Mehr als 57.491 Hektar (Stand 2. Februar, 14 Uhr) wertvollen Bodens sind seit 1991 in Sachsen verloren gegangen. Darüber berichtet die Flächenverzehrs-Uhr des SLB.

So würden der landwirtschaftlichen Produktion sachsenweit pro Tag 43.000 Quadratmeter Nutzfläche entzogen, unter anderem durch Bauprojekte.

Landeserntedankfest in Mittweida

Einfach mal "danke" sagen - wofür, wenn nicht für unser täglich Brot?
Einfach mal "danke" sagen - wofür, wenn nicht für unser täglich Brot?  © imago images/imagebroker

Zum 25. Mal wird vom 27. bis 29. September das Sächsische Landeserntedankfest gefeiert. Austragungsort ist in diesem Jahr Mittweida (Landkreis Mittelsachsen).

Durchschnittlich 50.000 Besucher begehen jährlich das zweitgrößte Volksfest in Sachsen.

Highlights sind ein Festumzug, ein Bauern- und Handwerkermarkt sowie die Wahl der schönsten Erntekrone.

Titelfoto: imago images/imagebroker

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