Fischer-Zoff an der Landesgrenze: Warum dieser Sachse in Sachsen nicht angeln darf!

Hoyerswerda - Von wegen Petri Heil! Der Sachse Roland Kalauka (67) wohnt an der Grenze zu Brandenburg, erwarb dort den Angelschein. Dann wollte er am Geierswalder See angeln gehen. Doch da gibt es einen Haken ...

Roland Kalaukas (67) gültiger Fischereischein aus Brandenburg reicht in Sachsen nicht als Sachkundenachweis.
Roland Kalaukas (67) gültiger Fischereischein aus Brandenburg reicht in Sachsen nicht als Sachkundenachweis.  © Henry Gbureck

Schon als Zehnjähriger erwarb er seinen ersten Angelschein, ein Jahr darauf 1964 die Raubfisch-Genehmigung. Die Dokumente gingen jedoch zur Wende verloren, als der Elektro-Meister ohnehin kaum Zeit für sein Hobby hatte. 

Nun in Rente angelt Kalauka wieder vermehrt. Da er im Grenzort Bluno wohnt, trat er im nahen brandenburgischen Welzow dem Angelverein bei, erhielt nach erfolgreicher Prüfung den Fischereischein des Landes Brandenburg.

Seit Sommer ist Angeln auch im nahen Geierswalder See erlaubt, der ja in Sachsen liegt. "Das ist ja meine Heimat", sagt Kalauka, beantragte voller Vorfreude einen Erlaubnisschein beim zuständigen Anglerverband "Elbflorenz"

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Sachsen Dort besser nicht mehr baden! Blaualgen in Talsperre Bautzen

Der befragte dazu das Landesumweltamt, da der Sachse "nur" den Fischereischein aus Brandenburg hat. Schließlich teilte der Verband mit, dass er als sachkundig gelte und eine Erlaubnis erhalten könne.

Angler aus Brandenburg erhalten Genehmigung für Geierswalder See

Der gebürtige Geierswalder darf in seinem Heimatsee nicht angeln.
Der gebürtige Geierswalder darf in seinem Heimatsee nicht angeln.  © Henry Gbureck

Also stellte Kalauka einen Antrag bei der sächsischen Fischereibehörde (gehört zum Landesumweltamt). Doch die lehnte ab. 

"Bei der von Ihnen abgelegten Prüfung handelt es sich nicht um eine der sächsischen Fischereiprüfung gleichgestellte Prüfung", hieß es im Schreiben. Eine 180-Grad-Kehrtwende der gleichen Behörde! 

"Wie kann das sein?", ärgert sich Kalauka. "Das alles ist eine riesige Enttäuschung."

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Karin Bernhardt (58) vom Landesumweltamt bedauert die zunächst positiv gegebene Auskunft, die später nicht bestätigt werden konnte. 

Seit Mitte 2016 werde die brandenburgische Prüfung nicht mehr akzeptiert, "da dafür nicht wie in Sachsen ein dreißigstündiger Lehrgang absolviert werden müsse".

Der Sachse angelt schon seit dem Kindesalter. Im Juli fing er diesen Dorsch am Nordkap.
Der Sachse angelt schon seit dem Kindesalter. Im Juli fing er diesen Dorsch am Nordkap.  © privat

Kalauka zog seinen Antrag jetzt zurück, beendete die bürokratische Odyssee. 

Irre: Seine Vereinskameraden aus Brandenburg erhalten über ihren Landesverband eine Genehmigung, dürfen am Geierswalder See angeln. Nur eben Kalauka als Sachse nicht ...

Titelfoto: Henry Gbureck

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