Großforschungs-Zentrum in Delitzsch: Stadtchef hofft auf Image-Gewinn

Delitzsch - Der Oberbürgermeister von Delitzsch hält die Ansiedlung eines Großforschungszentrums in der Stadt für eine epochale Entscheidung, will aber nicht zu hochfliegende Erwartungen damit verknüpfen.

Aus der ehemaligen Zuckerfabrik am Stadtrand Deitzschs soll das Center for Transformation of Chemistry (CTC) entstehen.
Aus der ehemaligen Zuckerfabrik am Stadtrand Deitzschs soll das Center for Transformation of Chemistry (CTC) entstehen.  © Sebastian Willnow/dpa

Er rechne damit, dass in der Anfangsphase des Centers for the Transformation of Chemistry (CTC) vielleicht zehn Prozent der Beschäftigten nach Delitzsch ziehen werden, sagte Manfred Wilde (60) im dpa-Interview.

Er werde auch Pendler geben und in der internationalen Forschung sei es ohnehin Normalität, dass Spitzenforscher nach drei bis fünf Jahren wechselten.

Der parteilose Stadtchef erwartet eher, dass sich der akademische Mittelbau für Delitzsch entscheiden wird. "Bei der Lebensqualität für Familien haben wir, glaube ich, nicht die schlechtesten Voraussetzungen", sagte er. Delitzsch habe aber auch schon jetzt eine positive Einwohnerentwicklung. Es gebe kaum noch Baugrundstücke.

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Wilde verspricht sich auch einen allgemeinen Image-Gewinn für die Stadt. Er hoffe, dass der Name Delitzschs ein wenig in die Welt getragen werde.

Der Bund will die Ansiedlung von zwei Großforschungszentren mit je 1,2 Milliarden Euro fördern. Das ist ein Beitrag zum Strukturwandel im mitteldeutschen und im Lausitzer Braunkohlerevier.

Der Delitzscher Oberbürgermeister Manfred Wilde erhofft sich durch das Forschungszentrum Vorteile für seine Stadt.
Der Delitzscher Oberbürgermeister Manfred Wilde erhofft sich durch das Forschungszentrum Vorteile für seine Stadt.  © Romy Pitzschke/Pressestelle der Stadt Delitzsch/dpa

Neben dem CTC in Delitzsch entsteht das Deutsche Forschungszentrum für Astrophysik (DZA) mit Hauptsitz in Görlitz. Baubeginn soll frühestens 2026 sein.

Titelfoto: Sebastian Willnow/dpa

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