Im Kampf gegen Kriminelle: Polizei lässt die Hunde los!
Dresden - Gebell, Böller-Knallen und die wütenden Rufe eines Scheinganoven erschütterten am heutigen Dienstag die Stille des Prossener Hafens in Bad Schandau: Hier führte die Diensthundestaffel der Polizeidirektion Dresden eine gemeinsame Übung mit den Hundeführern und Diensthunden der tschechischen Polizei aus dem Bezirk Usti nad Labem durch.
Zwölf Diensthunde aus Sachsen und acht Vierbeiner aus Tschechien nehmen an der viertägigen Übung teil.
Am Dienstag stand das Training mit Schutzhunden (Einsätze beispielsweise bei Einbrüchen) zu Land und zu Wasser auf dem Plan: Hundeführer Jan (45) hält Schäferhund Butch (2,5) eng an der Leine, als das Boot der Wasserschutzpolizei die beiden in Richtung Ufer bringt.
Dort brüllt der Randalierer, Rauchbomben und Böller fliegen. Butch springt ins Wasser, als Jan ihn von der Leine lässt, schwimmt die letzten Meter zum Ufer, hechtet die Böschung hoch und schnappt unter Gebell den Ganoven.
"Pust" (Aus) befiehlt Jan nach kurzem Gerangel. Der Schutzhund hat die Flucht des Ganoven erfolgreich vereitelt. Deutsche und tschechische Kollegen wechseln sich bei der Übung ab. "Wir verstehen uns - zur Not mit Händen und Füßen", so Jan.
Jährlich acht Streifen der Hundeführer beider Länder
Seit 2003 trainieren die Hundestaffeln einmal jährlich gemeinsam, zuletzt coronabedingt 2019. "Die Zusammenarbeit ist gut und ein wichtiger Austausch", lobt Major Petr Tomasek (55) das gemeinsame Training.
Die Unterschiede sind gering: Während die sächsischen Vierbeiner alle zu Schutzhunden mit einer Spezialisierung (Rauschgift, Fährten oder Sprengstoff) ausgebildet sind, trennen die Tschechen dies.
Bislang kommen die Hundeführer beider Länder jährlich zu acht gemeinsamen Streifen zusammen.
Aber: "In ad-hoc-Lagen kann es zu gemeinsamen Einsätzen kommen", so Polizeihauptkommissarin Manuela Brühl (42), Leiterin der Diensthundestaffel Dresden.
Major Tomasek würde es begrüßen, wenn die gemeinsamen Streifen zur Bekämpfung der Drogenkriminalität aufgestockt würden.
Titelfoto: Montage: Thomas Türpe (2)