Deutsche Neonazis wollen in der Ukraine mitkämpfen

Plauen - Rechtsextremisten aus dem Vogtland wollen offenbar im Ukraine-Krieg mitmischen - im Kampf gegen Russland. Es gibt Hinweise, dass Aktivisten der Neonazi-Partei "Der III. Weg" in die Ukraine reisen und für das rechtsextremistische "Asow-Regiment" kämpfen wollen.

Für martialische Aufmärsche sind die Neonazis vom III. Weg bekannt (hier 2018 in Plauen). Jetzt wollen einige Extremisten offenbar in der Ukraine kämpfen (Archivbild).
Für martialische Aufmärsche sind die Neonazis vom III. Weg bekannt (hier 2018 in Plauen). Jetzt wollen einige Extremisten offenbar in der Ukraine kämpfen (Archivbild).  © Jan Woitas/dpa

Die Partei ist in Westsachsen beheimatet (Sitz im Kreistag Vogtland). Am Dienstag meldete sie auf ihrer Website, dass Freiwillige ohne Visum in die Ukraine ausreisen dürften.

Linken-Bundestagspolitikerin Martina Renner (54) aus Thüringen warnt: "Aktivitäten aus dem Umfeld der neonazistischen Partei lassen den Schluss zu, dass Personen in Richtung Ukraine ausreisen könnten, um sich an den Kämpfen zu beteiligen."

Auf Anfrage Renners bestätigte das Bundesinnenministerium "Erkenntnisse über deutsche Rechtsextremisten in der Ukraine". Eine Beteiligung an Kampfhandlungen sei aber unbekannt. Um nicht von der Bundespolizei gestoppt zu werden, reisten Rechtsextremisten über Ungarn in die Ukraine.

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Linken-Landesgeschäftsführerin Janina Pfau (38) aus Plauen geht davon aus, "dass schon einige Mitglieder des III. Wegs in die Ukraine gefahren sind". In Sicherheitskreisen liegen dazu allerdings noch keine Erkenntnisse vor.

In Charkiw sind heftige Kriegsschäden zu sehen: Die zweitgrößte Stadt der Ukraine wurde am Dienstag beschossen - Trümmerteile liegen verteilt auf dem Boden.
In Charkiw sind heftige Kriegsschäden zu sehen: Die zweitgrößte Stadt der Ukraine wurde am Dienstag beschossen - Trümmerteile liegen verteilt auf dem Boden.  © Pavel Dorogoy/AP/dpa

Für Eric Holtschke (35), SPD-Stadtrat in Plauen, ist ein Kampf gegen die russische Armee ohne entsprechende Ausbildung "ein Selbstmord-Kommando, das den Krieg noch näher zu uns rückt".

Titelfoto: Jan Woitas/dpa

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